Normalerweise wird der Filmsoundtrack für ein Musical bereits einige Monate im Voraus aufgenommen und die Schauspieler singen dann Playback während des Films. Bei "Les Misérables" wurde dies aber nicht gemacht. Stattdessen wurde jeder Song live am Set aufgenommen, um die Spontaneität der Auftritte einfangen zu können. Diese Vorgehensweise von Regisseur Tom Hooper wurde von den Darstellern und auch vom Produzenten gelobt. Dadurch wurde es den Schauspielern nämlich ermöglicht, sich besser auf ihre ganze Performance zu konzentrieren und nicht nur auf die richtigen Lippenbewegungen. Dabei wurden sie von Pianomusik begleitet. Während sie sangen trugen sie Ohrstecker und hörten die Klänge des Klaviers - ganz so, als ob eines hinter den Kulissen stehen würde. Die Orchestermusik wurde dann erst später in der Post-Produktion hinzugefügt.
Viele Statistenrollen wurden den Stars aus den berühmten Bühnenproduktionen von "Les Miz" gegeben, insbesondere den Darstellern vom West End. Unter anderem erhielten die folgenden Personen einen Kurzauftritt im Film: Kerry Ellis, Hadley Fraser, Katie Hall, Nancy Sullivan, Gina Beck, Robyn North, Fra Fee, Alistair Brammer, Killian Donnelly, Linzi Hateley, Caroline Sheen, Katy Secombe, Chris Key, Gemma Wardle sowie Alexia Khadime.
Filmproduzent Cameron Mackintosh, der auch das ursprüngliche Bühnenmusical in England produzierte, wollte bereits seit den frühen Neunzigern einen Film zu "Les Misérables" machen.
In einem Interview sagte Amanda Seyfried, dass es vier Monate dauerte, bis sie nach mehreren Vorsprechen die Rolle der Cossette ergatterte. Während dieser Zeit übte sie auch für die Rolle der Fantine. Als Anne Hathaway diese Rolle erhielt, wurde Seyfried schlussendlich die Rolle von Cossette angeboten.
Für seine Rolle als Jean Valjean musste Hugh Jackman in beträchtlichem Maße abnehmen und sich einen rauen Bart wachsen lassen, um seiner Rolle als Gefängnisinsasse gerecht zu werden. Glücklicherweise galt das nur für die allerersten Szenen, die gedreht wurden. Danach durfte er sich wieder rasieren und an Gewicht zulegen, da es der Entwicklung seines filmischen Pendants nicht widersprach - im Gegenteil, es passte.
Helena Bonham Carter und Sacha Baron Cohen (Die Thenardiers) waren schon einmal in einem Musical zu sehen: in "Sweeney Todd " von Tim Burton.
Frances Ruffelle ist die Originalbesetzung für Éponine in den "Les Miz"-Musicals am Broadway und am Londoner West End. Im Film erhielt sie eine kleine Rolle als Prostituierte.
Sowohl Samantha Barks (Éponine) als auch Alistair Brammer (Jean Prouvaire) performten ihre jeweilige Rolle im Film und auch beim Konzert anlässlich des 25. Geburtstags vom "Les Misérables"-Musical.
Colm Wilkinson, der im Film den Bischof von Digne spielt, war der Originaldarsteller des Jean Valjean in den "Les Misérables"-Bühnenproduktionen in London und New York.
Nach mehreren Monaten des Vorsprechens gelang es Samantha Barks die Rolle der Éponine zu ergattern, die sie zuvor bereits in Musicalaufführungen am Londoner West End spielte. Auch zur 25-jährigen Jubiläumsfeier von "Les Misérables" durfte sie in diese Rolle schlüpfen. Die Rollenbestätigung für das Filmmusical erhielt sie übrigens vom Produzenten Cameron Mackintosh, als sie in Manchester einen Auftritt im Musical "Oliver!" hatte. Er kam auf die Bühne und verkündete ihr die gute Neuigkeit. Barks twitterte später, dass dies der "unglaublichste Moment" ihres Lebens gewesen sei.
Zusammen schrieben Komponist Claude-Michel Schönberg und Texter Alain Boublil einen exklusiven neuen Song für den Film. Weiterhin komponierte Schönberg auch neue Begleitmusik.
Fantine-Darstellerin Anne Hathaway sorgte mit einigen Aktionen für Gesprächsstoff. Gerüchten zufolge soll sie alles und jeden bei ihrer Rollenanhörung niedergemacht haben, was zahlreiche Tränen verursacht haben soll. Darüber hinaus hat sie sich extra für den Film ihr Haar ganz kurz schneiden lassen, da es eine Szene im Film gibt, in der Fantine ihr Haar verkauft. Ein weiteres Kuriosum ist, dass Hathaways Mutter die Rolle von Fantine vor langer Zeit auch einmal gespielt hat - während der nationalen US-Tour von "Les Misérables", als sie noch ein kleines Mädchen war. Übrigens sind sowohl Hathaway als auch Amanda Seyfried schon einmal zusammen mit Hugh Jackman bei den Academy Awards aufgetreten - allerdings nicht zum selben Zeitpunkt. Jackman schlug Hathaway später für die Rolle von Fantine vor. Tatsächlich wurde Hathaway schon einmal in ihrer Vergangenheit eine Rolle in einem Filmmusical angeboten (in Joel Schumachers "Das Phantom der Oper"). Da sie jedoch bereits bei Disneys "Plötzlich Prinzessin!" unter Vertrag war, musste sie die Rolle im Endeffekt ablehnen.
"Les Misérables" wartet mit einem beeindruckenden Cast auf. Beeindruckend ist auch zu sehen, wer am Ende alles nicht mitwirken konnte, wollte oder sogar eine Abfuhr erteilt bekam. Folgende Personen sprachen vor oder wurden für eine Rolle in Betracht gezogen:
- Paul Bettany als Inspector Javert (ging schließlich an Russell Crowe)
- Amy Adams, Jessica Biel, Marion Cotillard, Kate Winslet und Rebecca Hall für die Rolle der Fantine, die letztlich Anne Hathaway zufiel
- Hayden Panettiere, Scarlett Johansson, Lea Michele, Emily Browning, Lucy Hale und Evan Rachel Wood für die Figur von Eponine - diese sprachen zunächst vor, ehe es hieß, dass Taylor Swift die Rolle erhalten würde (letztlich ging sie aber an Samantha Barks)
- Geoffrey Rush als Monsieur Thenadier (diese Rolle bekam am Ende Sacha Baron Cohen)
- Emma Watson, Shailene Woodley, Miranda Cosgrove, Emily Marie Palmer sowie Portia Doubleday sprachen für die Rolle Cosettes vor, ehe sie mit Amanda Seyfried besetzt wurde
- Jamie Campbell Bower für die Rolle von Enjolras, schlussendlich lehnte er aber ab und sie wurde mit Aaron Tveit besetzt