Der Kanalarbeiter und Gelegenheitsdieb Leopold Soha (Robert Wieckiewicz) wird während der Nazi-Zeit zum Retter zahlreicher Menschenleben. Eines Tages entdeckt er eine größere Gruppe jüdischer Ghettobewohner, die sich offensichtlich auf der Flucht befinden. Da er sich in der Kanalisation bestens auskennt, nicht nur wegen seine Berufes, sondern weil er auch oft sein Diebesgut dort lagert, versteckt er die Gruppe gegen Geld in dem Labyrinth der unterirdischen Gänge. Das Leben für die dort versteckten ist menschenunwürdig, aber trotzdem versucht die Gruppe das Beste aus ihrer Situation zu machen und so etwas wie einen menschlichen Alltag aufzubauen. Als eine Überflutung die Kanalisation zu überschwemmen droht, muss Soha sich schnellstens etwas einfallen lassen und wächst dabei über sich hinaus.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
In Darkness - Eine wahre Geschichte
Von Jan Hamm
Nur wenige Filmemacher haben sich um die cineastische Aufarbeitung des Holocaust so verdient gemacht wie Agnieszka Holland. Mit bekannten Filmen wie der polnisch-französisch-deutschen Koproduktion „Hitlerjunge Salomon" hat die Nachfahrin polnischer NS-Opfer ein außergewöhnliches Taktgefühl im Umgang mit diesem vielleicht schwierigsten aller Kinothemen bewiesen. Ihre Erzählungen sind stets sachlich, ambivalent und frei von vordergründiger Sentimentalität. 1986 war Hollands Kritikererfolg „Bittere Ernte" als deutscher Beitrag für den Auslands-Oscar nominiert. Dass sie mit „In Darkness" nun den polnischen Beitrag für die Oscars 2012 stellt, ist da ein bemerkenswertes Karrieredetail: Im Kino Agnieszka Hollands finden Polen und Deutschland zueinander, die 1948 in Warschau geborene Regisseurin repräsentiert beide Nationen. Die Adaption des Robert-Marshall-Tatsachenromans „In the Sewers Of Lvov