Was soll man dazu sagen...?
Über den Inhalt haben schon Rezensenten vor mir geschrieben, das klemme ich mir daher.
Ich ging mit keinerlei Erwartung an den Film ran, ich wollte ihn einfach mal gesehen haben und gucken, ob ich hier ein künstlerisches provokantes Meisterwerk, oder eine perverse kranke Phantasie des Produzenten vor mir habe. Nun irgendwie ist es beides.
Auf jeden Fall WILL der Film, übertreiben, es auf die Spitze treiben, provozieren. Das tut er. Aber zu gewollt, zu verkrampft, zu forciert, zu sehr auf "Sensation" gedrillt.
Zum anderen kann man nicht umhin zu sagen, dass die skurrilen Charaktere, allem voran Martin, aber auch der kranke Psycho-Doc oder Martins Mutter sehr bedrückend rüberkommen und ebenso die dreckige trostlose Atmosphäre fast schon künstlerisch umgesetzt sind.
Ab Minute 54 jedoch wollte ich eigentlich ausschalten, da ich die Zahnextraktion fast nicht ertragen konnte und das erste Mal in meinem Leben bei einem derartigen Film kurzzeitig wegsah. Für Kopfkino ist hier kein Platz, die Bilder werden einem ins Hirn gehämmert (wortwörtlich).
Die rohe menschenverachtende Brutalität der Vorbereitung von Martins "Centipede" ist schlimmer und geht mehr unter die Haut, als das Endprodukt selbst, das durch die auf die Spitze getriebene Umsetzung von Dr. Heiters Fäkal-Idee schon eher Züge einer Sekbstkarikatur hat.
Die schauspielerische Darbietung des Martin ist sehr besonders und ich weiss nicht, wie der Schauspieler selbst heute damit umgeht. Alleine die Optik von Martin lässt einen sauer aufstossen. Stets ungewaschen, dreckigste Fingernägel, schwitziges Ekelhaar, fette Plautze, Glubschaugen, Sabber und asthmatisches Brockenhusten - alles was man an seinem Gegenüber nicht haben will, wurde hier reingepackt und mit 10 multipliziert.
Und so bleibt der Film am Ende nur eines: eine Belastungsprobe der eigenen Ekelschwelle und die Frage, was hält man an Torture-Kino aus?
Wie die Filmstarts-Kritik schon sagte: Darf man das? Ja. Muss das sein? Nein.