Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
BrodiesFilmkritiken
11.197 Follower
4.949 Kritiken
User folgen
4,0
Veröffentlicht am 13. September 2017
Ein Film den ich sinnlos nennen möchte – aber das ist im Grunde nicht böse gemeint. Es gibt eben diese Filme die weniger von der Story leben, mehr von den Figuren und dem Umfeld. Im Keim ist der Film nämlich eine simple Geschichte von einem etwas komischen, kauzigen Kerl der sein Leben nicht so recht auf die Kette bekommt und erst durch eine Frau die in sein Leben tritt wachgerüttelt wird. Dies Geschichte ist oftmals da gewesen, aber eigentlich nie verkehrt und kommt auch ganz gut wenn sie wie hier mit einem interessanten (Anti)Helden präsentiert wird. Hauptsächlich lebt der Film aber vom brillianten Freddie Highmore als trägem Kerl der voller Melancholie auf seine Welt schaut und der Stadt New York, die eindrucksvoll als Bühne eingesetzt wird. Obendrein sorgt ein praller Soundtrack voller sensibler Indiemusik für eine stimmungsvolle Untermalung. Ich glaube zwar nicht dass dieser Film wirklich vielen Menschen in die Finger fallen wird (zumal er, aus mir unerklärlichen Gründen nicht im Lovefilmverleih zu haben ist), aber für Leute die einen Zugang zu dieser Art Film haben ist es sicherlich ne lohnende Geschichte.
Fazit: Feinfühliges, kleines Drama das mehr mit Sympathien und Emotionen punktet als mir einer besonders originellen Story!
The Art of Getting By ist immer dann am Besten, wenn er seine existenzielle Grundthese, seine Frage - ob es im Angesicht des Todes überhaupt noch Notwendigkeiten gibt - an seinem Protagonisten vorführt und ihm Raum zur Entwicklung gibt. So sieht man dem in alltäglicher Kommunikation etwas unbeholfenen, zugleich aber mit kreativem Talent und mit Einfühlsamkeit gesegneten Protagonisten gern durch die Höhen und Tiefen des unglücklich Verliebtseins. So erweist sich die Chemie zwischen Freddie Highmore und Emma Roberts als überaus stimmig. Im Kontrast dazu stehen jedoch die zahlreichen Handlungsklischees, die der Film seinen Figuren geradezu aufzwingt: der beste Freund vergreift sich heimlich an Georges Schwarm und der ist auch noch Künstler. Georges Eltern trennen sich aus irgendwelchen Gründen... und all dies nur, um die Situation für unseren George möglichst kompliziert und aussichtslos zu gestalten. Dabei wäre die Geschichte auch ohne derartige Verwicklungen voller, lohnenswerter Konflikte, die man nur mehr hätte ausbauen können.
Nette kleine Romanze mit zwei überaus sympathischen Hauptdarstellern. Freddie Highmore ist als etwas depressiver, nachdenklicher Teenie absolut überzeugend und auch Emma Roberts gefällt mal wieder sehr. Die Entwicklung der Beziehung ist nicht irgendwie neu oder besonders erzählt, besticht aber vielleicht auch gerade wegen ihrer Simplizität. Eine einfache Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, die dabei sind ihren Platz im Leben zu finden.