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    Cold Fish
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    4,5
    Veröffentlicht am 28. Juni 2013
    Cold Fish

    Der Fischladenbesitzer Shamoto lebt ein bescheidenes Leben mit seiner Frau und seiner Tochter, die sich beide nicht ausstehen können, Mitsukos Mutter ist nämlich vor drei Jahren verstorben und ihr Vater hat relativ schnell neu geheiratet. Shamoto kann an dem ewig währenden Zwist der beiden scheinbar nichts ändern, so sehr er sich auch bemüht. Eines Tages wird seine Tochter in einem Supermarkt beim Klauen erwischt und so werden Shamoto und seine Frau zum Verhör eingeladen. Dieses wird durch einen älteren Mann jäh unterbrochen, der sich ebe falls als Fischladenbesitzer entpuppt, besitzt er jedoch den größten Laden in der ganzen Ortschaft. Er schafft es, die Tochter Shamotos vor schlimmeren zu bewahren, woraufhin alle seinen Laden besichtigen fahren. Dort unterbreitet er Shamoto das Angebot, sich seiner Tochter anzunehmen, indem er sie als Hilfskraft einstellt und unter seinem Dach leben lässt. Shamoto kommt dieses Angebot nur gelegen, da er ohnehin keinen Zugang zur Tochter findet und seine Ehe darunter leidet. Zudem lernt er dort die Ehefrau des älteren Mannes kennen. Nur einen Tag später macht der ältere Mann Shamoto ein weiteres Angebot, Shamoto soll sein Partner in einem Geschäft werden, in dem es um einen Fisch im Wert von 10 Mio Yen geht. Ehe er sich's versieht, gerät Shamoto nicht ganz freiwillig in die suspekt anmutenden Machenschaften des älteren Mannes. Hier beginnt der eigentliche Kern des Films.
    Sion Sono ist allgemeinhin für unkonventionelles und mutiges Kino bekannt. Dies bestätigt er in Cold Fish nicht nur, es grenzt nämlich teils an Wagemut, was er mit diesem Film fabriziert. Er zeichnet das Psychogramm eines unauffälligen, geduldigen und genügsamen Familienvaters, der aufgrund äußerer Umstände und des eigenen Unvermögens innerhalb der kurzen Zeit von zwölf Tagen einen Wandel durchlebt, der deinesgleichen sucht. Da die Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert, ist sie umso unglaublicher. Obwohl das Ausmaß an Brutalität selbst in Zeiten von Saw und dergleichen immens ist, läuft Sion Sono nie Gefahr, es zu überreizen und somit plump werden zu lassen. Es ist ein sehr intensives Werk über Ängste und Schmerz, über Leid und Verzweiflung. Über all diesen Emotionen legt sich der Schatten des Wahnsinns, der einem Virus gleich, von Mensch zu Mensch übergeht und Besitz von ihm ergreift. Durch die mutige Erzählweise und sehr starken Bilder, untermalt von gefühlvoll Musik, wirkt Cold Fish nicht wie ein 08/15 Thriller, sondern ist als brutales Psychodrama zu sehen, welches den Zuschauer aufwühlt und schockiert.
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