Evil: Kritiken

Diesem Greischichen Horror-Film sieht man seine billige Produktion sehr stark an. Dementsprechend schlecht sind auch die Schauspieler und die Effekte mal ganz abgesehen von der Story.

Wer schon mal einen guten Zombie-Film gesehen hat, kann von diesem nur enttäuscht sein. Es genügt eben nicht, durch die Straßen rennende Gestalten zu zeigen, die dann von der "Helden" zerlegt werden - ich erwarte auch ein Mindestmaß an Spannungsaufbau, Logik und Dramaturgie. Hier ist davon wenig zu merken: Die Protagonisten benehmen sich so dämlich, dass es weh tut, und werden nur oberflächlich charakterisiert, wichtige Infos zur Seuche und deren Bekämpfung fehlen einfach, harte Handlungssprünge lassend andauernd ein "Fehlt-da-was?"-Gefühl aufkommen, und das Ende ist so unnötig wie dümmlich. Dazu werden "Zombie-Grundregeln" ignoriert - seit wann genügt ein Schuss in den Bauch, um einen Untoten tot zu machen? Warum werden die Leute oft schon eine Sekunde nach dem Biss selbst zu Zombies? Und wie trennt man mit einem einzigen Schnitt eines Brotmessers einen Schädel ab?

Natürlich ist ein Zombie-Splatter kein Autorenkino, aber "Evil" macht den Eindruck, als wäre er als Abschlussarbeit einer Filmhochschule von ein paar Freaks mit einfachsten Mitteln und viel Kunstblut gedreht worden. Das knappe Budget merkt man schon an den Statisten, wenn in einer Millionenstadt wie Athen nur max. 50 Untote durch eine Szene schwanken. Ich habe mich schon nach 20 Minuten - nachdem ich verkraftet hatte, dass selbst die Infizierung in der Höhle weggelassen (und auch später nicht mehr aufgelöst) wurde und die Befallenen nach einem harten Schnitt (s.o.) plötzlich wieder im Privatleben herumlaufen - nur noch gelangweilt und geärgert. Da konnten auch einige nette Effekte (Splitscreen-Optik, Sekunden-Sprünge, Kamerawinkel) nichts mehr retten.



Und dann war da noch das Interview mit dem Regisseur (übrigens das "beste" an der DVD) wo dem Regisseur folgende Frage gestellt wird: "Welcher ist ihr Lieblingsfilm?" - "Das übliche halt: Die neue Interpretation von Dawn of the Dead und 30 Days later." Na....ist euch was aufgefallen? Der Film heißt in wirklichkeit 28 Days Later.



Und auf die Frage: Wie hat der Film ihnen denn selber gefallen, antwortet er nur: "Hätten wir mehr Budge gehabt währe er besser geworden."



Noch Fragen?

Also das gute an dieser DVD ist die Hülle. Den Rest kann man getrost unter "nicht sehenswert" abhaken. Die Schauspieler sind furchtbar, die "Effekte", falls man das überhaupt so nennen darf, sind 70er jahre zeitgemäss.

Spannung baut der Film nicht auf, dazu ist man viel zu distanziert, da alles so "billig" wirkt. (Teilweise wirken die Schauspieler ja so als würden sie sich selbst nicht mal ernstnehmen...) und auch Action sucht man eigentlich vergeblich.

Am schlimmsten fand ich aber die grauenhafte Kameraführung, die dazu führte dass ich irgendwann Kopfschmerzen bekommen habe. Da war der Film dann auch vorbei, zum Glück.