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    Unter dir die Stadt
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    esther kind
    esther kind

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    0,5
    Veröffentlicht am 6. Februar 2012
    wenn ein film in einem schwierigen milieu spielt oder schwierige ethische, soziale oder gesellschaftliche fragen behandelt dann wird kritikern immer ganz warm ums herz, vor allem wenn sich der regiesseur weigert dazu auch nur irgendwie stellung zu beziehen. "am besten ist, dass .... nicht den moralischen zeigefinger erhebt und deutunngen lieber dem zuschauer überlässt". ganz so als verweigerten sich zuschauer, die interesse am anspruchsvollen kino haben - was auch immer das sein mag - einer eigenen, kritischen meinungsbildung. in europa, besonders aber in deutschland, fühlt man sich ob der tatsache, dass jeder regiesseur, drehbuchautor oder kabelträger am set ein zehnjähriges studium hinter sich haben soll allen anderen sehr überlegen. filmhochschulen sind in deutschland der elite vorbehalten. autodidakten werden eher beäugt oder garnicht erst zugelassen. klar sollte nicht jeder vollidiot die möglichkeit erhalten einen film zu drehen. aber ein uwe boll promovierte, man möchte es sich lieber nicht vorstellen, in filmwissenschaften und regie. ein tarantino dagegen hat noch keine filmhochschule je von innen gesehen. der in deutschland vorherrschende stil eines objektiven realismus - wenn man es so nennen will - hat herrliche filme hervorgebracht z. b. "lichter" von hans christian schmidt oder erst kürzlich “halt auf freier strecke“ von andreas dresen. er hat aber auch eine menge schrott zu verantworten, kunstsimulierenden schrott, der sich klammheimlich aus der verantwortung stiehlt und der sich um eine kontroverse zu fein und für eine geschichte zu intellektuell ist. es ist der akademische stil einer jungen generation auf der verzweifelten suche nach identität, der jede emotion als unterstellung oder bloßstellung ihrer fingierten maskerade daherkommt. hochhäuslers film ist ein vertreter dieses zwiespältigen stils. und er ist einer der schlechtesten. das die geschichte an die biblische parabel von david und batseba angelehnt ist - darauf muss man erstmal kommen. ohnehin wird dies freilich an keiner stelle erwähnt. es dient vermutlich der unterfütterung eines geistigen gehalts, dass dem film nichtmal bei genauerem hinsehen völlig fehlt. es herrscht stille. es passiert - wenig. und nein; ich habe nichts dagegen, dass wenig in einem film wenig passiert. hier jedoch ist es bloße behauptung. x beliebige szenen aneinanderzureihen und dann zu sagen - das hab ich aus der bibel - lässt vielleicht das feuilleton aufkreischen, weil es daraus eine moderne parabel auf sodom und gomorrha konstruiert und weil es als besseres boulevard jeden trivialen tratsch in die sphären der geistigen erleuchtung erhebt: mich hat das alles kalt gelassen. auch ich denke, man sollte sich als kinogänger kritisch mit dem wechselspiel von wirkung und manipulation auseinandersetzen, ganz im sinne siegfried kracauers. schließlich ist kino auch kunst. aber es ist eine so dumme und im schlimmsten sinne leere leere die einem hier entgegenschlägt, die stets subversion behauptend nichts will und schon garnichts bewirkt. diese kunst ist bequem für die herrschenden, weil sie sich einerseits nur für eine belesene elite überhaupt interessiert und auch von dieser konsumiert wird und weil sie so andererseits affirmativ in die bestehenden strukturen sich einbettet. genau das soll sich für kritisch haltende kunst aber nicht sein, wenn sie es ernst meint. und deswegen gibt’s von mir die schlechtmöglichste wertung.
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