Vorneweg: Ich konnte als Rettungsdienstmitarbeiter den Film nicht ganz ohne Vorurteile angeschauen, was sich in dieser Kritik eventuell wiederspiegeln wird, darum möchte ich das ganze kategorisch angehen:
Zur Besetzung: Sehr gut ausgesucht und die Schauspieler haben sehr gut mitgewirkt, Crash wirkt nicht wie
der ultracoole RettAss, der neben dem Obdachlosen auch die Springerin einfach so wegsteckt, er benimmt sich, wie jeder Mensch (!) benehmen würde (denn ja, auch die RD'ler sind Menschen ;). November finde ich an sich auch geglückt, aber wie schnell sie Tommi überwindet ist einfach eine Zeitraffer-Nummer.
Zum Filmtechnischen: Ist okay, die Traumszenen, die manchen so gestört haben, fand ich sogar sehr gut, der Film wurde nicht so schnell langweilig, zumal man dank solchen Szenen nie alle Details eines Charakters (vor allem Crash) sofort preisgegeben wurden.
Zum Leben eines Rettungsdienstlers: Der Film ist, wie fast alle deutschen Filme, sehr schwarz malerisch!
Das Leben eines Rettungssanis/RettAss ist nicht immer so hart und düster und nicht jeder Patient verstirbt oder hat was superduperschlimmes, genausowenig düsen wir überall mit Blaulicht und Sondersignal hin!
Die Mitmenschen die im RD arbeiten, sehen zwar oft schlimme Dinge, aber auch nicht jeden Tag, bei jedem Einsatz. Und oft kann sich der/die Sanitäter/-in schon direkt nach dem Einsatz professionelle Hilfe holen!
Mein Fazit zum Film ist einfach, wer einen ziemlich realistischen, gut gefertigten Film mit guter Besetzung sehen will, muss hier die Glotze anschmiessen! ACHTUNG: Es ist absolut kein Wohlfühlkino... :)