Wenn man Schauspieler durch eine Serie kennenlernt ist es schwer diesen später einen anderen Charakter zuzuordnen, vor allem wenn diese Serie weltbekannt und erfolgreich ist. Genauso hält es sich mit Josh Radnor, der seine erste Rolle, als "Ted Mosby" in der Serie "How I Met Your Mother", erhielt. Dieses Bild muss man jedoch versuchen zu neutralisieren, wenn man den Film "Happythankyoumoreplease" sieht, denn seine Figur ist keineswegs wie der liebenswerte Architekt, auch wenn hier und da ein paar Zeilen, wie aus der Erfolgsserie zu sein scheinen. Zudem ist Radnor nicht zu einer der Hauptdarsteller, sondern ist in seinem Filmdebüt auch Regisseur, was im allgeimeinen doppelte Belastung bedeutet. Doch Radnor überwindet diese Hürde und bringt bei seinem Einstand einen unterhaltsamen und auch mitfühlenden Film zutage, der jedoch noch an einigen Stellen ein paar Schwächen offenbart.
Es ist sicherlich nicht die einfachste Aufgabe bei einem Film Hauptrolle und Regisseur zugleich zu sein. Selten gelingt es so perfekt wie bei Zach Braff (Scrubs), welcher mit "Garden State" einen der besten Indipendent Filme der letzten Jahre ablieferte. Wohl möglich hatte sich Radnor ebenfalls Braff im Kopf, als er diesen Film schuf. Allerdings kann er nicht mit der selben brillanten Atmosphäre und Figurenzeichnung aufwarten, wie sein Schauspielkollege. Dies will aber nicht heißen, dass "Happythankyoumoreplease" ein schlechter Film ist, im Gegenteil.
Radnor beweist ein Händchen sowohl für Komik, als auch für ergreifendere dramatische Momente. Mit seiner bunten Figurenkonstellation sorgt er für einige Lacher, ohne jedoch den gewissen Ernst aus er Handlung zu nehmen. Malin Akerman als an Alopezie erkrankter Single, auf der suche nach dem richtigen Mann für das Leben, bringt eine engagierte Leistung auf die Leinwand und auch der Junge ohne Alter weiß zu begeistern, obgleich sein Text nicht der weitläufigste ist.
Ein Makel allerdings ist die Charakterzeichnung aller Darsteller. Da das Geschehen in der Großstadt New York auf drei, mehr oder weniger, für sich sprechende Geschichten aufgeteilt ist, gelingt Radnor nicht allen Charakteren das nötige Leben einzuhauchen. Zum Beispiel ist Geschichte des von Cathrine und Charlie als Paar nicht näher definiert, als das er nach Los Angeles und sie in New York möchte und so die gezeigte Dramatik ihren Lauf nimmt. Auch Details anderer Charaktere bleiben bei der Erzählung auf der Strecke und lassen Fragen offen, auf die der Zuschauer gerne die Antworten wüsste.
Fazit: Nichtsdestotrotz gelingt Radnor mit "Happythankyoumoreplease" einen gelungendes und kurzweilige Komödie, die zum lachen aber auch durchaus zum nachdenken anregt, die leider nicht ihr volles Potenzial entfalten kann. Eines ist sicher: Radnor hat noch Luft nach Oben!