Das Debüt von Richard Ayoade lässt viele Assoziationen zu anderen Filmen zu und jeder Vergleich macht deutlich, dass der Regisseur alle diese Filme kannte ohne sie zu kopieren.
Es geht um das Erwachsenwerden von Oliver Tate (Craig Roberts), der aufgrund seiner Andersartigkeit überall aneckt und von einem Malheur ins nächste wankt. Meine Freunde auf der Insel nennen einen solchen Typen einen jinx.
Er gerät in echt witzige Situationen, über die man nicht lachen kann. Wenn er in der Schule gemobbt wird, empfindet man kein Mitleid mit ihm. Er ist zu abgehoben um echte menschliche Emotionen zu erwecken. Aber auch sein soziales Umfeld ist nicht ganz normal. Vater Lloyd (Noah Taylor) ist Meeresbiologe, Mutter Jill (Sally Hawkins), Hausfrau, gehört zur Gemeinde der Follower ihres Ex Graham (Paddy Considine, hier mal als Punker), der eine Anhängerschar um sich versammelt. Er ist ein Meister des Klamauks, der viel heiße Luft produziert. Alle Figuren sind eigenartig abgehoben und unnatürlich distanziert wie Schaufensterpuppen in einem Ausstellungsraum. Viel Zeit wird auf die ersten erotischen Erfahrungen zwischen Oliver und seiner would-be Freundin Jordana (Jasmin Paige) gelegt. Aber auch das ist nichts Ganzes und nichts Halbes. Die vorherrschende Skurrilität schafft Distanz zu den Figuren, die nicht aus Fleisch und Blut sind. Vieles wird nur kurz angedeutet, wie die Krankheit von Jordanas Mutter, Jills Seitensprung mit dem Ex wird durch Bemerkungen verwässert wie ‘Mama könnte Papa verlassen und er würde ihr beim Packen helfen.‘ Das ist zwar auch irgendwie lustig, aber auch halbherzig oder bevor das Rattengift für Jordanas Hund zum Einsatz kommt, wird er vom Zug überfahren.
So zerfasert der Plot dieser Drammödie.
Es handelt sich auch nicht um den berühmt berüchtigten Schwarzen Humor der Briten. Vielmehr ist es die überraschend ungewöhnliche Katastrophenhäufigkeit, die den Zuschauer in einem fatalen Emotionsstrudel ertrinken lässt.