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    Tannöd
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    3,0
    Veröffentlicht am 13. September 2017
    ?Ich glaube ich bin da ungewollt ein wenig voreingenommen: sobald ein deutscher FIlm in Bayern spielt und a Leute mit Hardcore-Dialekt anfangen zu brabbeln ist für mich die Kinomagie dahin, da fühl ich mich auf der Stelle in einen Fernsehfilm versetzt und erwarte nochd as Bayern 3 Symbol. Aus dieser Grundeinstellung tu ich dem FIlm zwar unrecht, aber ist halt leider so - wobei mich der restliche Film eh kaum vom Hocker gerissen hat. Immerhin schafft er es mit einer gängigen Handlungskonstruktion unkonventionell umzugehen: eine junge Frau kehrt in das Dorf zurück wo sie aufwuchs, eigentlich nur zur Beerdigung ihrer Mutter, wird dort aber ungewollt in die Umstände eines Mordfalles verwickelt. Klingt nach formelhafter Schema - F Spannung, ist aber doch weniger Krimi (wenngleich am Ende ein Täter entlarvt wird), sondern mehr eine ausgiebige Betrachtung der Lage und des Lebens im gezeigten Dorf und eine Anklage an religiöse Kurzsichtigkeit und Bigotterie. Mit Julia Jentsch hat man die perfekte Hauptfigur, auch sonst ist das ganze relativ lebensecht eingefangen - aber will ich ein paaar bayrisch schwätzende Hinterwäldner auf der großen Leinwand sehen? Neee ...
     
    FAzit: Spannend und düster in deprimierender Atmosphäre - doch irgendwie will bei mir kein rechtes Mitfiebern aufkommen!
    Flodder
    Flodder

    34 Follower 158 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 19. Juni 2015
    Geheimnistuerisch auf wenig gute, wenn nicht sogar nervend verkünstelte Art.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 26. November 2014
    Nein, "Tannöd" ist kein schöner Film, er ist ein sehr guter Film!
    Die Schweizerin Bettina Oberli ("Die Herbstzeitlosen") adaptierte den gleichnamigen Roman von Andrea Maria Schenkel und machte daraus einen düsteren und bedrückenden Anti-Heimatfilm. Dabei geht es der Regisseurin weniger um den spektakulären Mordfall, der sich im übrigen 1922 im oberbayerischen Einödhof Hinterkaifeck wirklich abspielte. Stattdessen inszenierte Oberli eine Milieustudie, die sich auf die vermeintlich heile Welt der frommen, bäuerlichen Gemeinschaft bezieht. Hass, Neid, Fremdenhass und die Scheinheiligkeit gepaart mit Bigotterie prägen das Leben der Dorfbewohner, das kaum Luft zum atmen bietet. Verstärkt wird diese bedrückende Atmosphäre durch karge, diesige und dunkle Landschaftsaufnahmen, die eine unmittelbare Bedrohung ausstrahlen, sodass beim Zuschauer manche Fluchtinstinkte wach werden. Somit ist es für das Publikum auch nicht wundernswert, dass sich in diesem Gesellschaftsmilieu eine Brutstätte entwickelt hat, aus dem ein Monster hervorging, das zu diesem brutalen sechsfachen Mord fähig war, ohne ein eindeutig erkennbares Motiv zu hinterlassen.
    Ähnlich wie in Michael Hanekes "Das weiße Band" fragt "Tannöd" nach den Ursachen des Bösen und entwickelt einen psychologischen Versuchsballon über das Unheil von Katholizismus und Bigotterie in der deutschen Provinz der 50er Jahre.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    sehr gruselig, eine beklemmende Gänsehaut-Atmosphäre zieht sich durch den ganzen Film .... düstere Atmosphäre und grünliche Farben, sehr stark gefilmt ! Und sehr starke Darstellerleistungen, vor alle Julia Jentsch überzeugt total! Empfehlenswert, wer Gänsehaut liebt !
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