Hermann Hermann (Dirk Bogarde) ist ein unausgeglichener russischer Emigrant und Besitzer einer Schokoladenfabrik, dessen Unternehmen kurz vor dem Bankrott steht und dessen Frau ihn am laufenden Band betrügt. Außerdem ist der Nationalsozialismus auf dem Vormarsch. Veränderung muss her, also schmiedet er einen Plan. Hermann will seiner bürgerlichen Existenz, seiner Identität entfliehen, seine Hülle abstreifen, um in eine neue zu schlüpfen und an einem anderen Ort ein neues Leben beginnen. Damit ihm das gelingen kann, überredet er den Landstreicher Felix (Klaus Löwitsch) mit ihm sein Leben zu tauschen. Sorglosigkeit und Freiheit scheinen mit seinem Plan so nah, doch die Ausführungen halten seinen Abstieg nicht auf…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
5,0
Meisterwerk
Despair - Eine Reise ins Licht
Von Ulrich Behrens
„Ich war ein Schwarzhemd, das in der Weißen Armee die Roten bekämpfte; dann war ich selbst in der Roten Armee und zog gegen die Braunhemden, und jetzt bin ich nur noch ein yellow-belly (ein Feigling) in einem braunen Geschäft.” (Hermann Hermann über sich selbst)Hermann Hermann (Dirk Bogarde) war ständig auf der Flucht – vor sich selbst und vor einer Gesellschaft, in der er als bürgerliches Subjekt keine Identität finden kann. Jetzt, als er mit einem anderen Schokoladenfabrikanten namens Mayer (Alexander Allerson) über eine Fusion verhandelt, eigentlich eher darum bettelt, fürchtet er, im persönlichen wie politischen Strudel nach Beginn der Weltwirtschafskrise zu versinken. Das allerdings ist ihm nicht bewusst, weil er kein politischer Mensch ist. Es ist ein Gefühl der Angst, das Hermann beschleicht, eine Angst, die ihn nicht lähmt, untätig werden oder in Agonie verfallen lässt. Nein, Her