Mitte der 1970er: Der Krieg im benachbarten Vietnam greift auf Kambodscha über. Sydney Schanberg (Sam Waterston), Kriegsberichterstatter der New York Times, streift mit seinem einheimischen Übersetzer und Helfer Dith Pran (Haing S. Ngor) durch die Hauptstadt Phnom Phen, um dem undurchsichtigen Kriegsgeschehen auf den Grund zu gehen. Die Lage wird von Tag zu Tag brenzliger, doch als die Roten Khmer, eine kommunistische Guerillaorganisation, 1975 die Macht an sich reißt, eskaliert die Situation in unzähligen Massakern und Gefechten. Schanberg und Pran können sich zunächst in die französische Botschaft retten, doch die neuen Machthaber erzwingen die Ausreise aller ausländischen Journalisten und die Auslieferung aller Einheimischen. Pran steht als gebildeter Kambodschaner vor der sicheren Hinrichtung, während Schanberg zurück in New York machtlos und schuldgepeinigt um das Leben seines Freundes bangt…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
The Killing Fields - Schreiendes Land
Von Alex Todorov
Gegenüber Die durch die Hölle gehen, Apocalypse Now, Platoon und Full Metal Jacket ist Roland Joffés Kriegsdrama „The Killing Fields“ ein wenig in Vergessenheit geraten. Dabei steht sein Kinodebüt den Genannten an Qualität kaum nach. Joffés (Der scharlachrote Buchstabe, „Mission“) Film mischt zwei populäre Strömungen der 1970er: Er gehört einerseits zu den am Ende der Dekade zur Aufarbeitung des Vietnamtraumas verstärkt hervortretenden Antikriegs-Filmen, andererseits birgt er eine Hauptfigur, die in der politischen Wirklichkeit sowie in Polit-Thrillern jener Zeit als moralisches Gewissen Amerikas fungierte und seit Watergate fast schon als Erfindung der 1970er durchgeht: einen investigativen Journalisten (siehe auch: Die Unbestechlichen). Das grandios fotografierte (Oscar für die Beste Kamera: Chris Menges) und überragend gespielte Kriegsdrama schildert ein Stück der Geschichte Kambodsch