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Michel M.
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85 Kritiken
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3,0
Veröffentlicht am 25. Januar 2018
Ein Film mit offensichtlichen Stärken und Schwächen. Eine der wesentlichen Stärken ist, dass der Film auch über die komplette Lauflänge gut unterhält. Der Film spricht mit seinen Themen wie Liebe, Freundschaft, Zusammengehörigkeit und Glaube an das Gute die breite Masse an. Hinzu kommen, dass die Kameraarbeit und die Ausstattung aufwändig sind und die Filmmusik zwar pathetisch ist, aber innerhalb der Geschichte funktioniert und somit einen Mehrwert darstellt. Die Darsteller spielen solide und holen das Beste aus dem schlechtem Drehbuch raus. Insgesamt wirkt der Film aufgrund der Lauflänge oder der Dimensionen gerade zum Ende hin sogar episch.
Zu den größten Schwächen zählt ohne Zweifel das Drehbuch, welches vor schlechten Dialogen und übertriebenen Patriotismus nur so strotzt. Die Lauflänge von fast 3 Stunden hätte um eine halbe Stunde kürzer ausfallen können und es wäre das selbe Ergebnis mit deutlich mehr Tempo raus gekommen.
Seit vielen Jahren gilt "Postman" als Costners größter Flop, als ein gescheiterter Film... gar als peinlich. Weltweit wurde er von Kritikern verrissen ... warum eigentlich?
Eine Frage die ich bis heute nicht beantworten konnte.
Weil der Film patriotisch ist? Nun, die Amis sind halt so... ich denke, dass eine Story, die in den USA spielt und nach einem veherrenden Krieg, durchaus realistisch ist, wenn sie viel Patriotismus zeigt... denn so sind die Amerikaner nun einmal.
Der Film ist nicht zu lang... er ist ruhig, hat keine übertriebenen Actionszenen sondern ist intensiv und breit bebildert... ein Film der sein Niveau aus seiner "Haltung" zieht.
Der Bösewicht, von Patton gespielt, ist überzeichnet... nun überzeichneter als ein Frank Booth in Blue Velvet? - Als ein Hannibal Lecter? - Als ein Heath Ledger als Joker? - Der diabolische Bösewicht ist oft bis zur Karikatur überzeichnet... dies ist an sich kein Kritikpunkt... mir gefällt die Figur des Bethlehem.
Natürlich ist aber Postman auch voller Makel. Sicherlich ist die ganze Story nicht der allergrößte Wurf, sicherlich schwingt da etwas Naivität permanent mit... klar im Vergleich zu anderen Epen, wie einem Braveheart fehlt die präzise Wucht und Energie und auch letztendlich die Spannung... es gibt einfach dramturgisch ein Paar Schwächen. Doch es bleibt ein toll fotografiertes Epos, mit guten Darstellern und viel Mut, wie schon das entkräftete Finale zeigt... für mich ein sehr klassischer Film, ein "handgemachter" Abenteuerfilm". 8/10