Für die heutige Zeit ist der Film unrealistisch, haarsträubend und wirkt sogar dümmlich. Für die naive Zeit um 1957 aber, war er gut gemacht.
Der Film glänzt nur durch William Holden und Alec Guinnes. Ausserdem durch die schöne Farb- und tolle Aussenaufnahmen. Die Dialoge sind oftmals komisch bis bestenfalls blödsinnig.
Erst einmal werden die Japaner wie völlige Trottel dargestellt, die an der falschen Stelle die Brücke am Kwai planen und bauen!!! So war das sicher nicht, nur 1957 glaubte man das noch. In Wahrheit hatte das kaiserlich japanische Heer im Jahr 1943 eigene Spezialisten und Ingenieure, die man sicher bis in den tiefsten Dschungel von Tokio aus schickte.
Noch dazu sehen die Unifornen der britischen Kriegsgefangenen wie neu aus und alle tragen gepflegte Haare. Nur so war es sicher nicht. Bei den Japanern war es üblich, daß den Kriegsgefangenen die Haare geschoren wurden, die Uniformen zerlumpt war und sie die Gefangenen nach dem Bushido- Kodex behandelten. Wer als Kriegsgefangener rebellierte, nicht unterwürfig war, nicht grüßte, nicht arbeitete, so wie Alec Guinnes, der wurde gnadenlos totgeprügelt!! Hier aber landet er bloß in einer Strafbox. Noch dazu brachen die Japaner extrem stolzen Offizieren ihren Willen durch grausame psychische Behandlung, wie Schlafentzug, Nahrungsentzug. Auch wurden alle Gefangenen ob Schützen, Unteroffiziere oder Offiziere gleich behandelt!!! Es gab keine bevorzugte Behandlung von Offizieren.
William Holden der der Hölle entkommt, dient als US Amerikaner mit einem gefälschten Lebenslauf nun bei den Briten. Wie haarsträubend, auch das glaubte man noch 1957. Die Briten hatten damals jede Menge sehr erfahrene Leute mit Dschungel und Kolonialerfahrungen, besonders in Ceylon und Indien. Auch hatte man nepalesische Gurkhas.
Da war man sicher nicht auf eine so unseriöse Type wie William Holden ihn spielt, angewiesen!!
Der Gipfel des Unfugs im Film ist aber die Szene, wo der japanische Leiter des Gefangenenlagers den englischen OFFIZIEREN sein Leid klagt und er fürchtet, das er nach Tokio als Versager abkommandiert wird oder er Selbstmord begehen muss. Er also um ihre Hilfe bittet, die ihm die Briten aber (noch) verweigern. Bis wann die Brücke zu bauen ist, erzählt er ihnen auch noch munter. Was ein Quatsch, denn sowas war mit Sicherheit ein Kriegsgeheimnis.
Nun zeigen die hochmütigen Briten aber, was sie können und helfen doch noch, da barmherzig, die Brücke rechtzeitig fertig zu bekommen. Erst einmal wird den dummen Japsen erklärt, das die Brücke völlig falsch steht!!! Auf falschem Untergrund versteht sich..... Hä, wie bitte??? Glaubte man das auch noch 1957???????
Und wer gerade mal nicht arbeitete als Gefangener an der Brücke, der badete eben. Fast so wie im Urlaub, einschließlich Kopfsprung und Rückenkraulen im schönen Kwai Fluss.....
Fazit: zu unrealistisch für die heutige Zeit, schöne Farben, tolle Aussenaufnahnen, Dialoge oft völliger Blödsinn, daher nur 2,5 Sterne