"Mister Silvester Stallone ist nicht reich und berühmt geworden, weil er in Heimatfilmen mitgespielt hat!", also wie verdient man am besten Geld ? Richtig. Terror! Gewalt! Mal ehrlich - Michael Bay läuft (leider) besser als der neue Jeunet. Also warum überträgt man ein lukratives Konzept nicht einfach auf einen anderen Bereich ? Das denkt sich auch der vom Großkonzern Octopus Inc. neu zugeteilte Zoodirektor Rollo Lee. Und schon werden die Tiere mal großzügigst aussortiert. Mein Gott, wie verkommen ist unsere Gesellschaft eigentlich ? Alles wird dazu verwendet unsere unbändige Profietgier und unsere Machtgefühle zu erfüllen. Recht geschiets uns das es Monthy Python und ihre Filme gab, die uns daran erinnern können was wir im Grunde für Ar**hlöcher sind. Wilde Kreaturen gehört eindeutig zu ihren besten Komödieneinlagen. Doch nun zu etwas gänzlich anderem, fangen wir erst mal bei der Figurenkonstellation an: Da gibt es zunächst Rod the God (Kevin Kline), oder eigentlich Rod McCain, das Superstereotyp des wiederlichen Unternehmers *Rülps*, welcher damit auch schon genug charakterisiert ist. Sein Sohn Vince, der Prinz (ebenfalls Kevin Kline), ewig von seinem Vater erniedriegt, ist zum sexsüchtigen Selbstverliebten verkommen, und versucht seine (nichtvorhandene) Machtposition zum Verführen von Frauen und Geldscheffeln zu Missbrauchen, weshalb er auch die selbstbewusste Willa Weston (Jamie Lee Curtis) zu ihrem neuen Zooprojekt begleitet, welches sie angenommen hat nachdem das Unternehmen das sie eigentlich leiten sollte, vor ihrem Antritt schon wieder verkauft wurde. Sie wird damit die Chefin von Rollo, da dieser als Hauptakteur in einem Zeitungsartikel mit dem Titel "Schießwütiger Vampir läuft Amok im Zoo" fungierte, wie es dazu kam erzähle ich jetzt hier lieber nicht. Der Film stürzt sich von nun an von einer Lachkrampfszene in die nächste, Höhepunkte sind
ein Aufenthalt mit Spinne in einem Wandschrank in der Hotelsuite von Rod, ein anscheinend tiersexbessesener Rollo und eine geniale Schlusspointe um Mord, Selbstmord und Doppelgänger
. Als Running Gag fungiert dabei Michael Palin als Insektenpfleger Bugsy, der nie die Klappe halten kann und stets seine Lieblingsspinne Terry in der Manteltasche trägt, und eigentlich bis zum Ende für die Handlung keine Rolle spielt. Palin ist dabei einfach nur der Brüller, und wahrscheinlich auch das einzige was Monty Python aus diesem Film selbst noch in ihrer Abschiedsturnee zitierten ("Cause bloody Michael Palin does know evrythin'"). Der Rest spielt eben Monthy Python Standard, Kevin Kline und Jamie Lee Curtis machen ihre Sache ebenso gut wie im Vorgänger "Ein Fisch namens Wanda", das heißt sehr gut. Aber was heißt hier eigentlich dauernd Film, genau genommen ist er ohne Zweifel ein Dauerwerbevideo. Umso weiter er vordringt zeigt er in immer mehr Stellen Werbeschilder und Plakate, wobei zunächst "nur" Steve Martin Tierpate ist, und am Ende Saddam Hussein seinen Namen hergibt. Doch wenn für echtes Deo geworben wird während man sich über Werbestrategien ärgert und lustig macht ist das herrlich selbstironisch. Ein einziges kleines Manko besitzt Wilde Kreaturen - er überspitzt seinen eigenen Ansatz in wenigen Stellen so drastisch, das er manchmal zu unwirklich erscheint, was man jedoch auch gegenteilig sehen kann. Vielleicht kommts ja mit uns so weit.