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Alpha78
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5,0
Veröffentlicht am 29. April 2010
Dieser Tragische Film vor zeitgeschichtlichem Hintergrund entlarvt die gutmenschliche, prüde amerikanische Gesellschaft. Großes Kino mit starken Schauspielern.
Milos Formans Larry Flint ist ein gut gemeinter Film über Meinungsfreiheit, lässt bei der Fokussierung auf politische Fragen, jegliche ethischen bzw. moralischen außer Acht und präsentiert den Protagonisten als unschuldigen Lebemann, dessen Reduktion von Frauen auf ein Lustobjekt nur am Rande und ironisiert besprochen wird. Auch filmisch ist der Film ohne große Überraschungen und beschränkt sich mit blasser Regie auf etwas Biografie und gelegentliches Dramatisieren.
Tolle Mixtur: die Biographe des Verlegers Larry Flynt als saftige Lebensgeschichte die aber vor allem mit Humor aufwartet und somit trotz aller Ernsthaftigkeit und Dramatik wunderbar unterhaltsam wird. Woody Harrelson liefert eine oscarreife Darbietung als liebenswertes Ferkel dass sich durch nichts bremsen oder brechen lässt und beweißt in vielen Szenen auch ein ungemein dramatisches Talent. Die weiteren Darsteller sind auch Extraklasse: ausgerechnet Courtney Love, Kurt Cobains Witwe und als Drogenwrack bekannt spielt Flynts kaputte Frau die mit zunehmendem Verlauf immer tiefer sackt und der phantastische Edward Norton ist als leicht spießiger Anwalt mit Herz eine tolle Ergänzung des Filmes. Leider zerfällt der Streifen wie viele andere derartige Werke in 2 Hälften – auf die fröhliche erste Hälfte folgt eine ernsthafte und traurige zweite die dann nicht mehr ganz soviel Spaß macht, aber immer noch fesselt und bewegt. Der echte Larry Flynt spielt auch mit – er ist einer der Richter.Fazit: Mit Humor aufgewertetes, wildes Drama eines starken Mannes der sich trotz Rückschläge nicht von seinem Weg abbringen lässt – grandios!