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BrodiesFilmkritiken
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3,0
Veröffentlicht am 30. August 2017
An sich sehe ich mich ja als offen für alles an – auch für etwas spezielle und extreme Filme abseits der Norm. Gut, ich verstehe sie nicht immer, kann aber doch meist zumindest Sympathiewerte für Figuren, Story oder Darsteller entwickeln. Den Kritiken nach die ich im Vorfeld gelesen habe hätte das auch hier geschehen müssen – ist aber auf ganzer Linie ausgeblieben. Gut, das die zu erwartenden Schwerpunkte (in diesem Fall die Suche nach einem Naziverbrecher und eine Reise durch die USA) anders gewichtet sein würden war mir klar – trotzdem war ich hinterher enttäuscht wie der Film trotz dem im Ansatz passenden emotionalen Flair mehr verstört und enttäuscht als alles andere. Und Sean Penn ist ein Ausnahmedarsteller der hier definitiv eine Ausnahmeleistung bringt – trotzdem gelingt es mir keine Sekunde mit der extremen Figur des Cheyenne klar zu kommen. Zu übersteigert, z überspitzt und in jeder Hinsicht Over the Top – und zu sehr im Bereich der Selbstparodie angesiedelt. Deshalb kann ich mit dem Film keine Spur etwas anfangen – den euphorischen Kritiken nach konnten es aber scheinbar einige andere.
Fazit: Abseits jeder Konvention liegendes Dramakino, zwar genial gespielt, aber ohne Zugang zur Hauptfigur!
Cheyenne war einst ein großer Rockstar und Produzent. Als sich 2 junge Menschen wegen seiner depressiven Musik umbringen, verändert er sich stark. Nun verbringt er ein tristloses Leben in Dublin in einer riesigen Villa und macht jeden Tag das selbe. Eines Tages kommt die Nachricht, dass sein jüdischer Vater gestorben ist. Cheyenne reist nach Amerika zu seiner Beerdigung. Dort erfährt er, dass sein Vater, sein ganzes Leben damit verbracht hat einen ehemaligen NAZI zu jagen, der ihn einst peinigte. Cheyenne ist ein extrem ruhiger und langsamer Film. Es ist ein Film von der Sorte, die vom Zuschauer voller Konzentration verlangt. Um Cheyenne und seine Art zu verstehen, muss man wirklich jedes Einzelne Wort hören. Er ist ein extrem komplizierte Mensch. Sean Penn gibt wir wirklich eine überaus meisterliche Leistung. Ich war von der ersten Sekunde an so fasziniert von seiner Leistung. Auch wenn der Film hier und da langweilig und zäh wirkt, will man einfach jedes Wort von Ihm hören. Hier muss man seine deutsche Tobias Meister mal wieder ganz klar loben. Tolle arbeit! Es ist sehr schade das dieser Film so unbekannt ist und vor allem so schlecht davon kam. Der Film ist kein Meisterwerk. Dafür ist die Geschichte etwas zu dünn. Er ist aber sicher ein sehr guter Film. Cheyenne ist kein leichter Kost. Sorrentino macht es einen leider etwas schwer ihn zu folgen. Vergisst man das, ist der Film stelleweiße sehr unterhaltsam.