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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 12. Dezember 2020
Willkommen bei Johnny Depps grandioser One-Man-Show! „Black Mass“ ist ein astreiner Gangsterfilm, der besonders von der bedrohlichen Präsenz eines endlich wieder einmal überzeugenden Johnny Depp lebt. Mit der einen oder anderen Fokussierung und Anstrengung hätte „Black Mass“ zwar das Potenzial gehabt zu einem neuen Klassiker des Gangsterkinos zu werden, aber auch so lohnt sich ein Blick auf den Film – alleine für die Wiederauferstehung von Depps darstellerischer Kompetenz.
Das Problem an dem durchaus spannenden Thriller ist das Fehlen einer Identifikationsfigur. Man weiß nicht, welchem Charakter man zuerst den Tod an den Hals wünscht.
Wieder mal ein Titel in den ich mich hinten und vorne nicht wirklich vertiefen konnte, obwohl das eigentlich unfair von mir war. Der Streifen ist weniger ein Portrait seiner Hauptfigur Whitey Bulger, sondern eben ein Bericht wie dessen Schreckensherrschaft verlief und das Aufzeigen der VErwicklungen in die das FBI ebenfalls verstrickt wurde. Dieses alles wird mit einem nüchternen Polizeikrimi gezeigt der eben durch den Schauplatz Boston und den Look öfters mal an "The Departed" erinnert. Auf der anderen Seite ist dies der Film den Johnny Depp gebraucht hat: natürlich ist Bulger kein Sympathieträger sondern eine grausame Bestie, aber dennoch muß man regelrecht Applaus geben für Depps Darstellung: hinter einer dicken Makeup Schicht verborgen schafft er es den Wahnsinn und das Verrückte dieser Person herauszustellen, ihn aber ebenso plausibel als Familienmenschen zu zeigen. Mal treffen wollen würde ich ihn in echt sicherlich nicht (der echte Bulger wollte nichmal Johnny Depp treffen der ihn zwecks Recherche im Gefängnis besuchen wollte); aber ich war absolut fasziniert von der Darstellung. Bedeutet: Standardthriller mit realen Bezügen der von einer spannenden Figur getragen wird - kann man sich geben.
Fazit: Endlich mal wieder ganz große Schauspielkunst von Johnny Depp; auch wenn der FIlm drumherum lediglich solide und nie nennenswert ist.
Nach einer wahren & stellenweise unglaublichen Geschichte... Johnny Depp spielt den Gangsterboss "James Joseph „Whitey“ Bulger", der in den 70ern Boston´s Untergrund in der Hand hatte. Allesamt bekannte Schauspieler, aber teilweise sind sie da & direkt wieder weg. Die Story selber wird gut dargestellt, aber manchmal etwas zu langatmig. (Warum müssen Filme heutzutage oft 2 Std. gehen ? ) Johnny Depp spielt einfach sehr gut, nicht überragend, aber überzeugend :) Die Drehorte tragen auch sehr gut zur Atmosphäre bei.
Der Film zieht sich unglaublich hin und ist eigentlich auch nicht wirklich spannend. Depp geht einfach gar nicht, was aber an mir liegen kann, da ich mit ihm schauspielerisch nichts anfangen kann. Ansonsten ist der Cast zwar stark gewählt ,aber kann sich nicht wirklich entfalten. Ansonsten hatte ich das Gefühl dass in dem Film irgendwie in jeder Szene erschossen oder bedroht wird. Aus was anderem besteht der Film nicht.
BLACK MASS Der Film erzählt die Geschichte von Whitley Bulger ab 1975, wie er zum einer der größten Gangsterbosse und später einer der meistgesuchten Verbrecher des FBI wurde. Zu Beginn seiner Karriere ist Whitley ein kleiner Ganovenboss in Bosten und hat schon eine Haftstrafe in Alcatraz abgesessen. Doch er ist nicht der einzige Gangster in Bosten. Die italienische Mafia will auch mit mischen und so macht er einen Deal mit dem FBI. Er gibt Informationen weiter und so darf er seine Geschäfte fortführen. So gewinnt Bulger immer mehr an Macht und das bringt neue Probleme. Johnny Depp performt hier wieder einmal großartig und ist durchweg überzeugend. Aber auch seine Kollegen, wie Joel Edgerton oder Benedict Cumberbatch, sind sehr gut besetzt.
Technisch ist der Film durchweg solide und hat einen sehr schönen Stil.
Mein Fazit: BLACK MASS ist ein Krimithriller der auf wahren Begebenheiten beruht. Oftmals sind solche Filme zäh und teilweise langweilig. Hier wurde es aber geschafft die Geschichte über zwei Stunden durchweg interessant und unterhaltsam zu erzählen. Johnny Depp und auch der Rest vom Cast sind sehr gut besetzt und überzeugen. Deshalb kann ich den Film für Zuhause definitiv empfehlen.
Depp spielt die ernste Rolle wirklich überzeugend und man merkt wie bemüht alle sind, doch sorry - der Film fesselt einfach nicht. Man kann weder Sympathie noch Antipathie für den Protagonisten entwickeln, die Story plätschert müde vor sich hin. Das man sich nicht mit der Mafia einlässt und das Verräter umgenietet werden, ist inzwischen wohl selbst 7 Jährigen bekannt... Der Film bleibt weit hinter seinem Potential (und meinen Erwartungen) zurück. Bitte nicht falsch verstehen, der Film ist nicht schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut. Einfach lauwarm...
[...]Als Bostoner Crime Lord Jimmy Bulger liefert der zum Kasper verkommene Star seine dichteste Leistung seit vielleicht zehn Jahren und dem damaligen Barock-Galopp „The Libertine“. Keine Allüren, kein Gestikgehibbel und mimische Entgleisungen nur als effektiv eingesetzt-abscheuliche psych out-Grimassen, trotz einer Tonne MakeUp inklusive falschen Glatzenansätzen, totem Zahn und Kontaktlinsen ist Depps Spiel in „Black Mass“ endlich mal wieder frei vom zampanoesken Eigenzitat, das er seit Erfindung des Jack Sparrow-Charakters aufführt. Wem’s beim Namen Depp zuletzt ungeduldig an zu Zucken fing, der kann ihm hier eine neue Chance geben, Coopers drittes Werk hat jedoch andere Macken. Der Filmemacher hat ein gutes Auge für’s Milieu und für dichte Stimmung, das bewies er mit dem Country-Drama „Crazy Heart“ und mit dem rauen Blue-Collar-Thriller „Out of the Furnace“ und das unterstreicht er mit dem Boston-Setting des rise and fall-Krimis „Black Mass“, der aber dennoch wie ein verunsicherter Cousin eines Scorsese wirkt. Die kalten Bilder, der unheilsschwere Score von Tom Holkenborg aka Junkie XL, die zum Zerschneiden dicke Atmosphäre und ein hervorragendes Schauspiel-Ensemble, damit versteht „Black Mass“ zu glänzen, Coopers Handlungsführung jedoch, sein wankelmütiger Fokus und die Unentschlossenheit, aus welcher Sicht heraus die wahre Geschichte des Films am besten erzählt wäre, darin steht er den großen Genremeistern weit nach.[...]
(...) Fazit: „Black Mass“ hätte insbesondere durch den großartigen Johnny Depp als faszinierender James „Whitey“ Bulger deutlich mehr Potenzial gehabt, doch mehr als ein solider Gangster-Film springt am Ende nicht heraus. Dafür ist die Story zu uninspiriert und der Film zu ruhig und zu blass. Da wäre mehr drin gewesen. Dennoch ist Scott Coopers Film weit davon entfernt schlecht zu sein, sondern weiß über die 122 Minuten hinweg recht gut zu unterhalten.
Die vielen Kritiken stimmen: Der Film vermag dem Genre des Gangstermovies nicht viel hinzuzufügen. Dafür sind nicht nur die Mechanismen der Kriminalität hier ungreifbarer, sondern auch die Figuren - ersteres ist verschmerzbar, zweites aber nicht. Das ändert jedoch nichts an den ziemlich grandiosen Schauspielerleistungen, allen voran Johnny Depps, der tatsächlich oscarreif ist. Selten erlebt man so einen unberechenbaren, gefährlichen Kriminellen. Seine Nebendarsteller unterstützen ihn dabei gut, wobei ich hier Joel Edgerton gar nicht so gut fand. Sicherlich ist seine Figur zugänglicher, aber mit seiner Vollmundigkeit und dem bemühten Bostoner Dialekt klingt das alles zu künstlich, selbstparodistisch für mich. Der Film hat letztlich einige ganz gute Szenen, schneidet einiges an, dann ist aber schon alles wieder vorbei. Schade. Das ist schon der zweite Film nach "Out of the furnace" bei dem der Regisseur ein spannendes Setting nicht spannend genug darstellt. Selbst ein Charakterfan wie ich muss da sagen: Richtige Schauspielerführung allein reicht nicht! Fazit: "Black Mass" verschenkt viel Potenzial, bietet Johnny Depp aber eine Bühne zum Glänzen, mit einer seiner besten Leistungen überhaupt, die sich auch wohltuend von seiner Rolle als schräger Vogel (seit PotC) unterscheidet.