Gemeinsam mit meiner Frau habe ich mir dieses Drama angesehen und war schlicht begeistert. Es wird eine Normalität gezeichnet, die fast beängstigend wirkt. Liebe, Beziehung und der ständige Widerspruch zwischen "sich für den anderen bemühen" und "nach den eigenen Bedürfnissen Leben und handeln" sind wunderbar dargestellt und es zeigt sich sowohl wie komplex eine Beziehung ist als auch wie mitunter schwierig. Insbesondere, wenn die Charaktere so verschieden sind wie Gitte und Chris. Ich war am Ende von der Schlichtheit und Ehrlichkeit dieses Films gerührt.
Meiner Frau ging es anders. O-Ton :"Filme die die Welt nicht braucht. Stellt bei uns oder beim Nachbarn eine Kamera auf und mach einen Kinofilm daraus." Naja, immerhin scheint sie den Film auch nahe an der Realität gefunden zu haben.
Es ist das altbekannte Problem des deutschen Filmes: man sieht woher er kommt. Die US Produktionen die so erfolgreich sind werden im Hochglanzlook gedreht, sind farbenfroh und satt – deutsche Werke haben davon nichts, wirken oftmals wie mit dem Camcorder gefilmt. Das ist hinderlich wenns um einen abgehobenen Unterhaltungsfilm gehen soll – aber bei Filmen wie diesem hier wird das Manko zum riesigen Vorteil. Dadurch daß nichts geschönt oder übersteigert wird oder unecht glänzt gewinnt der Film ein authentisches Innenleben das es in sich hat und den Zuschauer umhaut. Denn es geht um eine Beziehung, ein Paar das die Hölle des gemeinsamen Urlaubes mit permanenter Streiterei und Zukunft der Beziehung durchlebt. Das alles wirkt als habe man ein echtes Paar begleitet und fange das wahre Leben ein. Da kommt der wirklichkeitsnahe Look natürlich genau richtig, aber ebenso wertvoll kommt das klischeefreie und lebensechte Spiel der Darsteller – bis zu den letzten 5 Minuten. Kann und will ich jetzt so nicht verraten, aber ich finds schade wenn ein so großartiger und lebendiger Film sich selbst gegen Ende so sehr ein Bein stellt. Aber kann man nicht ändern schade. Doch wie bei solchen Filmen üblich: eigentlich gibt’s keine Möglichkeit daß er einer breiteren Masse zugeht.
Fazit: Realistisches Beziehungsdrama, lebensecht und schmerzhaft gespielt!
Der Film versucht wohl die Langeweile der bürgerlichen Mitte darzustellen, wird dabei aber langweiliger als es notwendig wäre.
Die hölzernen, angestrengt wirkenden Dialoge treten in einer Holzhammermethodik auf. In mundgerechte Stücke geklopft, sind sie leicht zu verdauen, leicht zu verstehen. So wird einem alles vorgekaut. Nichts bleibt rätselhaft, alles ist klar; doch diese Klarheit bedeutet leider nichts anderes als Banalität.
Toller Film. Hat bei mir auf seine einfache und ruhige art, doch relativ starke emotionen ausgelöst. vor allem: wut und verachtung für diesen opportunistischen, schwachen und unempathischen lappen.
vielleicht verstehen viele nicht, die hier so scharf kritisieren, weswegen sich die frau so verhält. aber genau darin liegt das spannende in diesem film. ihre wachsende abneigung gegenüber ihrem freund, der sich in seiner träumerei verliert, anderen etwas vorgaukelt und keinen tropfen blut in sich hat. doch am schlimmsten für sie ist offenbar, dass er sich mit seinem mickrigen selbstbewusstsein nur stark fühlt, wenn er sie herabsetzen kann.
als ende hät ich mir jedoch gewünscht, dass sie trumphiert und er mit seinem bauplan scheitert.. ein taugenichts!
Aufgrund der positiven Kritiken in der Presse hat meine Freundin gestern den Film ausgeliehen. Nach 15 Min. fingen meine Füße an zu kribbeln und 5 Min. später meldet sich mein Tinnitus. Banalität in einem Beziehungsdrama kann durchaus interessant sein. Aber dem Film fehlt an jeglicher Rhythmus und ist unnötig zu lang. Die Bildsprache ist zwei Dimensional: Keine Poesie, kein Metapher. Alles ist schön sauber ausgeleuchtet. Sardinien als Schauplatz der Handlung ist in diesem Fall so notwendig wie ein elektrischer Waschlappen. Am Ende hinterlässt der Film einem ein Gefühl, das mit einer 5-Tage-Verstopfung vergleichbar ist. Die Schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller sind ok, aber nichts Hervorragendes. Es ist schon sehr verwunderlich, dass so ein Stoff überhaupt gefördert und mit Beteiligung von TV-Sendern produziert wurde. Aber so verwunderlich ist es andererseits wiederum auch nicht, wenn man die heutige deutsche TV-Landschaft anschaut: Mittelmäßig, kein Subtext, keine Fragen bleiben unbeantwortet, nichts darf die grauen Zellen anstrengen, . Und ja jede Woche mindestens eine Portion Christine Neubauer, Primetime. Als gäbe es in Deutschland keine andere Schauspielerinnen. Was die Kritiker zu diesem betriff, kommen für mich zwei Folgerungen in Frage: Entweder sind es ein Haufen verstopften Intelektuellen. Oder keiner hat den Mumm gehabt, trotz dem Silbernen Bären aus Reihe zu tanzen.