Verdammt! Wir sind einfach so leicht zu kriegen! Da kommt ein Film daher, der sich „Lesbian Vampire Killers“ nennt, und schon kann man einfach nicht anders, als hinzusehen. Entweder denkt sich der gemeine Filmfreund „Da scheint alles drin zu sein, was ich brauche“ oder „Das muss ich sehen, ob es wirklich so schwachsinnig ist, wie es klingt“. Über „Lesbian Vampire Killers“ lässt sich zunächst sagen: Der Titel hält, was er verspricht. Und noch wichtiger: Der Film ist so gut gemacht, dass er es eigentlich nicht einmal nötig hätte, einen solch penetranten Eyecatcher zum Titel zu nehmen. „Lesbian Vampire Killers“ ist schlüpfrige Unterhaltung auf hohem Niveau.
Parallelen zur kultverdächtigen Horrorkomödie „Shaun Of The Dead“ (2003), ebenfalls aus Großbritannien, sind in diesem Film nicht selten. James Corden, der in „Lesbian Vampire Killers“ den vollschlanken Aufreißer Fletcher spielt, könnte glatt der Bruder von Jack Frosts Charakter in „Shaun Of The Dead“ sein. Beide Filme handeln von zwei Loser-Freunden, die mehr oder weniger freiwillig zu heldenhaften Lebensrettern mutieren. Waren es bei „Shaun Of The Dead“ noch Zombies, die es zu zermalmen galt, darf man nun dankbar sein, dass man sich endlich auch mal wieder den Vampiren zuwandte. Lesbische Vampire sind natürlich neu. Das ist nur einer von vielen überaus witzigen wie schrägen Einfällen in Phil Claydons bissiger Gruselkomödie.
Handwerklich hat „Lesbian Vampire Killers“ mehr zu bieten als man denkt. Zahlreiche aufwendige Kamera-, Schnitt- und Soundeffekte sind an der Tagesordnung, tun dem hohen Trashfaktor der Geschichte aber keinen Abbruch. So ist diese Geschichte, die den altbekannten Vampir-Mythos genüsslich aufs Korn nimmt, häufig behämmert, billig und gnadenlos unanständig, sieht dabei aber super aus und klingt auch gut, letzteres dank des spaßigen Soundtracks und der prächtigen Horror-Musik.
Dass die titelgebende Sexualität der Vampire nicht weniger zelebriert wird als das Killen, sollte jedem Zuschauer im Vorfeld klar sein. An köstlichen Dialogen mangelt es übrigens auch nicht. Ob es zur Zeit der Kreuzritter (in der der Prolog des Films spielt) schon Silikoneinlagen gab und ob Vampire wirklich mit einer weißen, spermaähnlichen Masse angefüllt sind, ist natürlich fraglich. Wenn man aber nicht gerade einen Stock im Hintern hat und ein Freund des etwas schlüpfrigeren Humors ist, kann man bei „Lesbian Vampire Killers“ ungebremsten Spaß haben und mindestens genauso ablachen wie bei „Shaun Of The Dead“, auch wenn letzterer die Gürtellinie etwas gekonnter einhält.
Zum Glück wird sogar Raum für eine (diesmal schwule) Fortsetzung gelassen. Man sehe selbst.
„Lesbian Vampire Killers“ ist hochwertiges Trash-Kino mit angenehm unverbrauchten Darstellern, die sich gekonnt durch eine herrlich schräge und mit vielen Brüsten angereicherte Story blödeln. Ein recht kurzweiliger Männerspaß. Die Freundin sollte vielleicht lieber verzichten.