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    Jerichow
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    4,0
    Veröffentlicht am 9. September 2017
    Hier zeigt sich wieder mal was wir an deutschen Filmen haben können – wenn wir es suchen. Denn hier gibt’s keine übersteigerte Hochglanzstory, kein filmisch aufpoliertes Ambiente – sondern ein absolut lebensechtes, realistisches Szenario und drei Hauptfiguren die allesamt keine Engel sind. Trotzdem, trotz des Leids und des Kummers den sie verursachen sind letztenendes alles arme Säue die etwas suchen – und es nicht so finden werden wie es anzunehmen ist. Wer einen aufbauenden, optimistischen Film sucht sollte nich diesen auswählen. Hier hat man fast physisch spürbaren, bitteren Kummer und Darsteller die diesen auf die bitterste Weise transportieren. Größte Überraschung ist dabei wohl Hilmi Sözer der absolut humorfrei einen komplexen Charakter verkörpert und jede Art von „Ballermann 6“ Vergangenheit hinter sich läßt. Wie immer gilt aber: schade daß so ein Film unbemerkt in einer Videothek vor sich hin schimmeln wird und kaum Zuseher finden dürfte

    Fazit: Schmerzzliches und bewegendes Drama bei dem man den Schmerz der Leute beinahe spürt!
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    ...um diesen film zu mögen?

    ich denke ja.

    denn, während der film durchaus vielversprechend anfängt, funktioniert er (zumindest bei mir) nicht...bis überhaupt nicht.

    die einführung der charaktere is gelungen, das war es dann allerdings auch schon. führmann (zum gefühlten 99zigsten mal) als stoischer, wortkarger frauenschwarm darf seinen körper präsentieren, hoss legt spielt ihre figur mit allzu bekannter mimik und sözer...tja, er scheint mir zwar immer noch der lichtblick im grauen Jerichow zu sein, aber seine darbietung ist einfach nicht annähernd so überzeugend und natürlich unaufdringlich, wie beispielsweise in "Zugvögel - Einmal nach Inari".

    die elemente des films sind schnell ausgemacht: ex-söldner will auf leben klar kommen, reicher typ ist totkrank und zwischen beiden steht die ehefrau, die ja doch nur des geldes wegens überhaupt noch in der szenerie zu gegen ist.

    nach der einführung, die durchaus noch lust auf mehr macht, findet sich der betrachter in einem schwammigen 'wenig' wieder, das nur von dem dünnen und sich allzu deutliche abzeichnenden ende (sogar in der art und weise) getoppt wird.

    charakterentwicklung und handlungsbogen erscheinen für mich zu banal bis zu nicht nachvollziehbar - der film funktioniert leider nicht (bei mir). ich kann aus dem film weder lehren ziehen, noch sagen, das mich diese art des story-tellings faszinieren würde. zwar beherscht petzold durchaus sein handwerk und auch der vergleich zu zeitgenössischem skandinavischem film ist durchaus berechtigt, jedoch fehlt mir entweder der zugang zu petzold, oder handwerkskunst allein macht noch keinen guten film. (vielleicht ist es ja auch beides, oder beides ist falsch...)

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