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BrodiesFilmkritiken
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3,0
Veröffentlicht am 9. September 2017
Wieder mal ein Film den ich gesehen habe – und eigentlich doch nicht. Ich hab ihn reingetan, angefangen zu gucken, bin dabei aber beständig und langsam weggedöst und konnte somit irgendwann der Nummer nicht mehr folgen. War das zu erwarten? Womöglich: Colin Farrell ist zwar ein Star, aber er macht (ähnlich wie Ewan McGregor) einen wilden Mix, spielt auch in allerhand Independent oder Direct-toDVD Filmen mit – dieser lief zwar im Kino, ist aber wohl trotzdem der Kategorie der kleineren Werke zuzuordnen. Immerhin hat sich Farrell im wahren Leben mittlerweile die weibliche Hauptdarstellerin „geangelt“. Schlecht machen will ich ihn an dieser Stelle auch nicht, aber ich kann leider wenig dazu sagen weil ich eben selig weggeknickt bin. Was ich aber trotzdem betonen kann: die ziemlich weltliche Auflösung am Ende hat mir gefallen, Farrells Filmtochter ist ein starker Charakter und die irische Atmosphäre ist zwar düster, aber eben doch auf eine bestimmte Art sehr gut eingefangen ist. Daher: ich denke wer auf Irland steht (kenne da ein paar Leute) oder sich mit einer märchenhaften Liebesgeschichte anfreunden kann macht hier definitiv nichts falsch.
Fazit: Sanfte Love-Story mit scheinbarem Fantasy-Anteil, am Ende allerdings stark in der Realität verwurzelt!
Bei diesem tollen kleinen Film aus Irland handelt es sich um einen echten Geheimtipp. Colin Farrell spielt einen halbwegs netten Fischer vor wundervoller Kulisse und fischt eine angebliche Meeresfrau aus dem Wasser. Mit ihr ergibt sich eine Romanze, was besonders der behinderten Tochter des Fischers gefällt, die sich gern Geschichten dieser Art hingibt, um ihrer Kindheit mit betrunkener Mutter usw. zu entfliehen. Wer diese Inhaltsangabe liest, wird auf eine ziemlich übliche Liebesgeschichte eingestellt sein. In gewisser Weise mag das sogar stimmen, doch ganz so einfach ist es dann auch nicht. Regisseur Neil Jordan gibt sich nämlich erstaunlich viel Mühe damit allen Charakteren eine interessante Note zu verleihen und sie nicht zu Abziehbildern und Klischees werden zu lassen - mit Ausnahme einer Figur vielleicht. Unterstützt wird das durch tollen Soundtrack und eine ruhige Erzählweise. Vor allem weil Farrell seinen Fischer so herzlich spielt, wünscht man ihm sein Glück. So geht der Film auch eine ganze Zeit lang gut, bis man eigentlich sehr schnell immer wieder, fast ein bisschen penetrant, an der einen oder anderen Stelle hin- und hergeworfen wird: Ist Ondine nun wirklich eine Frau aus dem Meer oder nicht? Zum Schluss wird das dann aufgelöst, im letzten 2/3 gibt es leider auch einige eigenartige Charakterwendungen. Das hätte man eleganter lösen können. Trotzdem ein sehr schöner beeindruckender Film über das Familienleben und schicksalshafte Wendungen, die es manchmal glaubt, mit sich etwas im Alltag verändern mag.