Okay, ich werde jetzt einen Film zerreißen. Den schlechtesten Film, den ich in der kurzen Zeit meines Lebensjahre anschauen durfte. Und ich bin nicht gegangen, einfach um das Recht zu haben hier meine fundierte Meinung zu 85 Minuten absoluten Schrottes abzugeben. Und ich möchte betonen dass es wirklich schwer war zu bleiben - mein Sitznachbar bekam nach etwa 20 Minuten erst Pickel wegen der Dialoge und die folgenden 65 Minuten musste er wohl mit den Tränen kämpfen. Sicherlich nicht,weil der Film so toll / so traurig / so schön war.
Es ging also in besagten 85 Minuten um ein Mädchen (Hannah Herzsprung), das Gedichte schreibt. Zu ihrer Erbauung (oder Inspiration?) hält sie sich drei Liebhaber, die sich wohl auch gegenseitig so sehr mögen dass sie zu dritt die Hochzeit Pinks mit einem von ihnen feiern (der nach einer statistischen Auswertung die höchste Punktzahl bekommen hat und darum [durch eine Aufforderung von Gott] Pinks geliebter Ehemann werden darf).
Nun fühlt sich dieses chronisch unzufriedene Mädchen, das anscheinend nicht einmal selbst weiß wonach es sucht, jedoch nicht in der Lage ihren Ehemann zu lieben und zieht deshalb aus (gefühlte 10 Stunden nach der Hochzeit). Der (-un)Glückliche bringt sich daraufhin an einem Schwebehaken an der Decke um und legt sich des Prestiges wegen locker eine Schlinge um den Hals. -.-
Nun ist Nummer 2 dran! Er ist nun der Glückliche, denn er kann sich nun neben seinen 3 Koksnutten auch die Frau halten die für ihn wohl unerreichbar schien - anders ist es nicht zu erklären dass er ihr hinterherlief.
Mit einer billigen Kamera folgt dann auch gleich die Folterszene - beide fahren in den Urlaub nach Florida, wo es Palmen, amerikanische Autorinnen und besagte Freudenmädchen (nach Pinks Abreise zumindest) gibt. Diese Wackelkamera hat mir den Rest gegeben.
Die Zeitsprünge hier sind übrigens gewollt, und ich vergesse nicht etwa wichtige Dinge. Diese Dinge sind nicht der Rede wert weil sie einfach nicht existierten.
Nun holt sich Fräulein Rosa (die öfter in schwarz herumläuft und auch heiratet) bei ihrem untreuen Mann einen Tripper, zieht die Konsequenzen und wirft ihn mit Pistole aus der Wohnung.
Und..ach ja! Es gab ja noch einen Dritten! Dieser wohnt auf dem Lande, ist sehr naturverbunden und singt in unglaublich ätzend schnell wechselnden Tonlagen selbst gereimte Lieder die dem Zuschauer in den Ohren wehtun, mieses reimliches Können aufweisen und ungläubige Verwirrtheit hervorrufen. (Wobei, ich sollte nicht vergessen - vorher schläft sie noch mit ihrer Therapeutin.)
Der wird also jetzt geheiratet, und endlich muss Pink nicht mehr mit ebendieser Farbe traurige Smilies der Einsamkeit an die Wände malen! Nun ist sie glücklich, hat das gefunden was sie sucht, stürzt noch eben kurz vom Baum, aber die einzig spannende (weil völlig unvorhersehbare Szene -.- ) endet dann nicht wie ich hoffte - Mutter tot, Baby tot, Mann bringt sich um - sondern sie hat sich nur den Arm gebrochen. Schliesslich wird noch mit einem Arm Zähne geputzt, gefrühstückt, dann ist das Baby da und der Abspann auch. Unglaublich-, hammerhart-,phänomenalscheisse!
Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, aber wenn du Heiko, nach der Hälfte den Saal verlässt (wenn es denn nicht früher war), erwarte nicht von uns dass wir dem Film mehr abgewinnen können.
Solch eine Fülle an dialoglosen, nichtsaussagenden Szenen, einer Aneinanderreihung von nervigen Charakteren (die ja nicht schlecht gespielt sind - und das ist das eigentliche Drama daran!) und schließlich ein solch bescheuertes Ende - das geht nicht. Ich zitiere mal frei: "Is dat Kunst oder kann dat weg?"
Ich gebe wegen der schauspielerischen Leistung genau 1 Punkt, ausserdem wurde ich darum gebeten - immerhin hat man ein Mal Brüste gesehen. Zwischendurch haben wir versucht, uns Szenen vorzustellen die dem Film eine richtig gute Wendung hätten geben können! Wie wäre zum Beispiel ein Hai gewesen, der sie auffrisst als sie im Meer badet? Eine Anaconda in dem Fluss, über den das frisch verheiratete, glückliche Pärchen paddelt? Ein Alien, das an der Decke klebt während sie "eine Wölfin ist und den Mond anheult"? Ein ungeborener Junge, der ihr das T-Shirt hochschiebt und in ihren Bauch hineingreift? Vielleicht so als Anregung für das nächste Projekt von Regisseur Thome, der sich diesesmal einen derben Griff ins Klo erlaubt hat!