In "Begegnungen am Ende der Welt" dokumentiert Werner Herzog die Arbeit in einer antarktischen Forschungsstation - auf seine Art. Dem bayrischen Regisseur war stets mehr daran gelegen, das Außergewöhnliche einzufangen, und diesem Grundsatz bleibt er treu. Was er zu Beginn sieht, stößt ihn erst einmal ab. Die gut 1.000 Seelen starke Forschungseinrichtung sieht aus wie eine Containersiedlung in einem großindustriellen Abbaugebiet. Doch die Station hat ihre eigene Infrastruktur, die der einer Kleinstadt gleicht, inklusive Geldautomat.
Interessante Persönlichkeiten lernen wir einige kennen. Etwa den Zellularbiologen Sam Bowser, ein glühender Verehrer vom Sci-Fi-Trashfilmen der Fünfzigerjahre, der auf dem Dach seines Containers seine E-Gitarre malträtiert. Jeder der Bewohner hat seine Geschichte zu erzählen. Dazwischen liegen beeindruckende Naturaufnahmen und Herzogs immerwährende Suche auf den Spuren des Wahnsinns...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
5,0
Meisterwerk
Begegnungen am Ende der Welt
Von Carsten Baumgardt
Ob es eines seiner Ziele war, ist nicht überliefert. Doch die historische Tat ist vollbracht: Der Filmemacher Werner Herzog hat durch seine mitreißende Antarktis-Dokumentation „Encounters At The End Of The World“ nun ganz offiziell auf allen sieben Kontinenten der Erde gedreht [1]. Wahrscheinlich ergab sich dieser Umstand zufällig bzw. zwangsläufig, zumal Superlative den in Los Angeles lebenden Münchner ohnehin nie interessierten. Vielmehr reizt den Regisseur das Abseitige, das Wirre, das Bizarre, das Außergewöhnliche, das Fremde. Eben diese Themen und Typen findet Herzog am sprichwörtlichen wie tatsächlichen Ende der Welt. Auf Einladung der National Science Foundation reiste er zur McMurdo-Forschungsstation auf Ross Island, Antarktis. Herzog ist hier sichtlich in seinem Element. Er verbindet atemberaubende Naturaufnahmen brillant mit seinen kleinen, skurrilen Porträts der Bewohner von M
In den großen Dokufilmen über unseren Planeten stehen meisten nur Natur und Tierreich im Mittelpunkt.
Efrischend das Werner Herzog mal einen anderen Weg geht und die Menschen mit ihren Persönlichkeiten und Lebensgeschichten beleuchtet. Natürlich werden auch spektakuläre Bilder der Natur im und unter dem ewigen Eis gezeigt.
Nichtsdestotrotz bleibt er nah am Menschen und was sich auf den ersten Blick langweilig anhören mag, ist auf den ...
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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
Damit haben sie, meiner subjektiven Meinung nach, ihren wohl besten Film abgeliefert. Was Anfangs noch wie eine Forschungsdokumentation à la ZDF Abenteuer Wissen erinnert, entpuppt sich sehr schnell als ein unersetzliche Menschenstudie, gespickt mit atemberaubenden Bildern. Ich war wirklich hellauf begeistert von diesem menschlichen, faszinierenden und sehr informativem Werk.