Als er gerade in den Vorbereitungen zu seinem 40. Geburtstag steckt, erreicht den Filmemacher Thomas Haemmerli die Nachricht, dass seine Mutter gestorben ist. Schon seit rund zwei Jahrzehnten hatte er nur noch den nötigsten Kontakt zu seiner Familie, seine Mutter sah er kaum noch, sondern überwies ihr nach dem Tod seines Vaters, ihres Ex-Mannes, und dem damit verbundenen Wegfall der Alimente lediglich monatlich einen Teil seines Gehalts. Als er nun mit seinem Bruder Erik die Wohnung der Mutter betritt, bietet sich ihm ein Bild des Schreckens. Nicht nur, dass der Leichengeruch ihnen den Atem nimmt, auch das Auge wird aufs Übelste gequält. Neben den von Fäulnis zersetzten, am Boden verkrusteten Absonderungen, wo die Leiche einige Zeit gelegen hat, ist die Wohnung ein einziger Müllberg. Auch zum Selbstschutz greift Thomas Haemmerli zur Kamera, deren Blick Distanz schafft und das Ganze erträglicher macht.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Sieben Mulden und eine Leiche
Von Björn Becher
Als er gerade in den Vorbereitungen zu seinem 40. Geburtstag steckt, erreicht den Filmemacher Thomas Haemmerli die Nachricht, dass seine Mutter gestorben ist. Schon seit rund zwei Jahrzehnten hatte er nur noch den nötigsten Kontakt zu seiner Familie, seine Mutter sah er kaum noch, sondern überwies ihr nach dem Tod seines Vaters, ihres Ex-Mannes, und dem damit verbundenen Wegfall der Alimente lediglich monatlich einen Teil seines Gehalts. Als er nun mit seinem Bruder Erik die Wohnung der Mutter betritt, bietet sich ihm ein Bild des Schreckens. Nicht nur, dass der Leichengeruch ihnen den Atem nimmt, auch das Auge wird aufs Übelste gequält. Neben den von Fäulnis zersetzten, am Boden verkrusteten Absonderungen, wo die Leiche einige Zeit gelegen hat, ist die Wohnung ein einziger Müllberg. Auch zum Selbstschutz greift Thomas Haemmerli zur Kamera, deren Blick Distanz schafft und das Ganze erträ