Mal wieder ein B-Horrorfilm, der auf dem FantasyFilmFest lief. Mal wieder eine Art Backwood-Film, in dem unschuldige Stadtbewohner in die Fänge von einheimischen geraten. Mal wieder ein Film, der mehr durch Splatter als durch eine gute Story punkten will. Nun ja, ganz so schlimm verhält es sich bei "Timber Falls" zum Glück nicht, denn es liegt durchaus ein sehenswerter und solider Horrorfilm vor.
Die negativen Seiten des Films sind typisch und schnell aufgezählt. Da wäre die Handlung. Ein bisschen "Texas Chainsaw Massacre", ein bisschen "Wrong Turn" und im entferntesten auch ein bisschen was von "Hostel", was die Folterungen betrifft, dazu noch ein christlicher Hintergrund und schon wäre die Story fertig. Innovativ ist das ganze überhaupt nicht. Etwas Neues bekommt man kaum zu sehen. Das ist natürlich der größte Schwachpunkt von "Timber Falls".
Allerdings kann trotz dieser Abzüge immer noch ein recht ansehnlicher Film entstehen. Im Falle von "Timber Falls" geschieht dies durch eine recht gut gelungene Inszenierung und gute Darsteller. Ich finde es ganz nett, dass mal nicht auf dümmliche Teeanger zurückgegriffen wurde. Die Hauptpersonen Mike und Sheryl sind durchaus sympathisch und sorgen auch dafür, dass einem das ganze Geschehen nicht unberührt lässt. Gerade Josh Randall als Mike hat mir sehr gut gefallen. Er gibt seinem Charakter viel Charisma. Ebenso wie Brianna Brown als Sheryl. Sie hat auch einen ganz netten optischen Effekt, spielt aber auch sehr überzeugend. Der Rest der Schauspieler, so viele sind es ja nicht, geht in Ordnung. Ich hätte mir nur die bösen Hinterwäldler noch einen Tick psychopathischer gewünscht, aber insgesamt kann man nicht meckern.
Was die Aussage "Mal wieder ein Film, der mehr durch Splatter als durch eine gute Story punkten will" betrifft, so ist diese nicht unbedingt richtig. Was den Splattergehalt betrifft, so nimmt er zum Finale hin zwar immer mehr zu, doch so brutal ist "Timber Falls" dann auch nicht. Allerdings kann man mit dem Gesehenen durchaus zufrieden sein. Nur abkupfern tut der Film dann zum Glück auch nicht. Es gibt schon ein paar Szenen, in der man etwas Neues geboten bekommt, doch wer sich in diesem Genre auskennt, den wird kaum etwas überraschen.
Fazit: Insgesamt ist "Timber Falls" ein grundsolider Horrorfilm geworden. Der Unterhaltungswert ist relativ hoch, langweilig wird es in den rund 90 Minuten kaum. Die Charaktere sind nichts besonderes, die Schauspieler hingegen tun ihr bestes und verleihen den Figuren genügend Glaubwürdigkeit. Also ein ganz netter, kleiner Film, der das Rad nicht neu erfindet, dafür aber gut in Szene gesetzt ist und somit leicht über den Durchschnitt hinauskommt.