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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Es ist ein Werk des klassischen Europäisch/Französischen Kultur Genres - extremer Ausprägung. Ein wenig Geduld und Offenheit sind also schon Voraussetzung, damit der Zuschauer überhaupt eine Chance bekommen kann in den Genuss seiner Wirkung zu kommen. Sind die Voraussetzungen erfüllt, belohnt der Film vor Allem mit sehr emotionalen Momenten. Es sind menschliche Schicksale, pathetisch interpretiert, die sehr stark berühren. Das Pathos wirkt beinahe Klischeehaft, denn es wird von Kameraeinstellungen, Musik, tristen Locations, als auch von den hervorragenden Willem Dafoe und Bruno Ganz, permanent und exsessiv erzeugt. Trotzdem ist es nicht zu viel, denn es paßt zum Konzept und Stil des Filmes. Aggelopoulos will berühren und zum Nachdenken animieren. Er schafft es mit Bravour. Der Zuschauer hat, durch lange Einstellungen, genug Zeit die intensiven menschliche Erlebnisse auch auf sich selbst zu beziehen. Beeindruckend sind auch die authentischen Szenen im Sibirien von 1958 und die Liebe zum Detail. Viele Nebenrollen sind erstaunlich gut besetzt. Wer Filme dieser Sorte mag, hat die Chance noch einen wirklich excellenten Film eines Altmeisters zu geniessen.