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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 9. Oktober 2021
Oberflächlich betrachtet ist dieser Garten ein Stück Land, auf dem sonderbare teils sogar zusammenhanglose Vorfälle sich ereignen. Das Grundstück gehörte Jakubs (Roman Luknar) Großvater. Der arbeitslose Lehrer zieht sich hierher zurück, verarbeitet die sonderbaren Ereignisse und ändert sein Leben. Jakub begegnet einem fundamentalistischen, bibelfesten Schäfer, dem er die Füße waschen muss, auch Wittgenstein schaut mal vorbei. Jakub hatte eine sexuelle Beziehung zu Thereza (Jana Svandova) einer verheirateten Mutter. Sie ist die fleischgewordene Verführung. Als er Helena (Zuzana Sulajova) begegnet hat dies für ihn eine Signalwirkung mit Trigger-Effekt. Helena erschließt ihm metaphysische Phänomene, lügt wie gedruckt, heilt und leidet unter ihrer strengen Mutter. Am Ende fällt sich ins Koma und schwebt über dem Gartentisch. Wie in manchen Theaterstücken wird der Inhalt jedes der 12 Kapitel vorweg kurz beschrieben. (V- Effekt bei Berthold Brecht!). Zwischendurch kommt es immer wieder zu verstörend aberwitzigen Aktivitäten, z.B. wenn sich Jakub und Helena mit weißer Farbe beschmieren, die er offensichtlich als Mittel gegen Ungeziefer verwenden wollte. Eine Familie kommt vorbei und fährt mit Jakubs Auto weg…Der Garten kann die Welt bedeuten oder auch der Garten Gottes, das darauf stehende Haus ist in bedauernswertem Zustand und die Personen sind vorübergehend alle nurGäste vor Ort. Vielleicht ist die Veränderung, die wir aus erfahrenen Situationen erleben, ein Fortschritt für den Betroffenen. Der Film ist nichts für Ästheten, sondern eher für Denksportfreunde.