Als Porträt des RAF-Terrors der 70er und 80er Jahre brachte "Der Baader Meinhof Komplex" Ereignisse zurück in die öffentliche Wahrnehmung, die bei Hinterbliebenen und Beteiligten nicht ausschließlich positives Feedback auslösten: So zeigte sich Ignes Ponto, Witwe des von der RAF ermordeten Bankiers Jürgen Ponto, entsetzt über die explizite Darstellung des Mordes an ihrem Ehemann, was bis zur Klage gegen die Produzenten des Films führte. Genauso klagte übrigens auch Brigitte Mohnhaupt gegen Constantin Film nach ihrer Haftentlassung wegen der Sex-Szene, in der das RAF-Mitglied gezeigt wird.
Katharina Wackernagel, die das RAF-Mitglied Astrid Proll in "Der Baader Meinhof Komplex" spielt, ist die Tochter des RAF-Mitglieds und Schauspielers Christof Wackernagel, der wegen versuchten Mordes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung auch eine Haftstrafe verbüßte. Hannah Herzsprung wiederum, die die Terroristin Susanne Albrecht spielt, konnte sich von ihrer Mutter Barbara Herzsprung sogar Infos zu ihrer Rolle einholen, diese kannte Albrecht nämlich aus ihrer Internatszeit und war sogar deren Zimmergenossin.
Der Film folgt in seiner Darstellung der Ereignisse weitestgehend dem gleichnamigen Sachbuch des Journalisten und Autors Stefan Aust. Dieser schrieb 1985 vor seiner Zeit als Chefredakteur des Spiegels seine literarische Auseinandersetzung mit dem RAF-Terror und legte sich vorher sogar selbst noch mit den gewaltbereiten Linksextremisten an, als er 1970 gemeinsam mit einem Aussteiger aus der Terrorgruppe die Kinder von Ulrike Meinhof aus den Fängen der RAF befreite.