„Green Zone“ ist insgesamt ein gelungener Politthriller, der auf die Wochen nach dem Irak-Krieg 2003 zurückblickt und die Einheit von Soldat Miller auf der vergeblichen Suche nach Massenvernichtungswaffen begleitet. Miller erkennt bald, dass die Massenvernichtungswaffen, die Anlass für den Krieg waren, gar nicht existieren und bewusst erfunden wurden. Dadurch wird er selber zur Zielscheibe...
Die damals chaotische Lage im Irak wird zutreffend von Regisseur Greengrass dargestellt. Hubschrauberlärm, Soldaten, Schusswechsel und Plünderungen prägen das Stadtbild. In jeder Szene nimmt man Greengrass ab, dass man sich gerade in Bagdad befindet.
Die erste halbe Stunde wirkt sicher etwas hektisch, unruhig und unübersichtlich, soll aber auch so die angespannte Situation vermitteln. Erst dann kann sich die Handlung richtig entfalten, die Dialoge gewinnen an Tiefe und von Szene zu Szene nimmt die Spannung zu. „Green Zone“ entwickelt hier sein wahres Potential, indem er die Interessen von CIA, Pentagon und irakischen Ex-Militärs offenlegt. Mittendrin befindet sich Miller, der unweigerlich zwischen die Fronten gerät und den nur noch ein Ziel antreibt: Die Wahrheit über die Massenvernichtungswaffen an die Öffentlichkeit zu bringen.
Obwohl Regisseur und Hauptdarsteller die selben sind wie bei der Bourne-Trilogie, kann man die Filme dennoch schwer miteinander vergleichen. Sicherlich behält Greengrass seinen Stil bei der Inszenierung von Actionszenen und bei der Kameraführung bei. Auch ist Matt Damon wieder der Gejagte, jedoch hält es sich diesbezüglich in Grenzen. Die Story und der Ort des Geschehens schaffen doch eine ganz andere Atmosphäre als bei den Bourne-Verfilmungen.
Matt Damon kann als Soldat Miller überzeugen, knüpft an die Leistung in „Der Soldat James Ryan“ an und zeigt einmal mehr wie facettenreich er ist. Zwar reißt Damon hier keine Bäume aus, aber er strahlt die größte Präsenz aus und wird somit seiner Rolle absolut gerecht. Auch am restlichen Cast gibt es nichts zu meckern. Jeder erfüllt seine Aufgabe.
Abschließend lässt sich sagen, dass Greengrass mit „Green Zone“ die Geschehnisse um den Irak-Krieg, seinen Anlass und die Folgen, für die Allgemeinheit spannend zusammenfasst, leider einige Jahre zu spät kommt, weshalb sich die Resonanz heute in Grenzen halten wird. Ein bis zwei Jahre nach dem Irak-Krieg hätte der Film sicher größere Wellen geschlagen. Den meisten ist die Lüge um die Massenvernichtungswaffen bekannt, so dass Greengrass dem Thema keine neuen Aspekte abgewinnen kann. Auch hätte er noch mehr politische Kritik in den Film einfließen lassen können.
Trotzdem handelt es sich um einen sehenswerten und spannenden Film!