Zuerstmal: Ich lache ja wirklich über jeden Quatsch, über jeden Mist und jede Albernheit. Und ich mag Rob Schneider. Seit seinen Gigolo-Streifen finde ich ihn toll. Er hat einfach eine lustige und faszinierende Art, sich darzustellen. Er hat Witz und Einfühlsamkeit. Und es macht Spaß ihm zuzusehen, wie er seine Rolle authentisch rüberbringt. Deswegen war ich ja auch so in heller Vorfreude auf Big Stan. Habe mir viel erhofft, die Trailer geschaut und die Tage gezählt. Nun habe ich ihn vor ein paar Tagen gesehen, und muss doch sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin. Der Film ist einfach nicht tiefgründig genug, er fängt zu verkrampft an und wechselt zu schnell ins Gefängnis. Es bleiben viele Fragen zwischendurch offen. Der Anfang bildet im Grunde die Szene im Gerichtssaal, wo Stan für schludig gesprochen wird. Oke, er darf noch 6 Monate seinen Tätigkeiten nachgehen, bis er eingezogen wird. Aber da er ja so gut im Immobiliengeschäft war und mehrere Millionen auf dem Konto liegen hat, finde ich es schon komisch, dass so ein hohes Tier sich nicht einfach freikaufen kann, sondern wirklich seine 3 Jahre im Prison antreten muss. Die Beziehung zu seiner Frau ist auch eher zwanglos. Sie erwartet ein Kind von ihm, welches er ihr aber nicht geben möchte, weil sie dann ja nicht mehr in Urlaub fliegen können, wie es ihnen gerade passt. Auch ist der IQ der guten Dame wohl nicht so hoch angesiedelt, denn sie hat eine tollpatschige Art und ist im Grunde strohdumm, was ihre Aussagen betrifft und sich in den Dialogen mit Stan bemerkbar macht. Nur einen netten Style hat sie, das muss ich ihr lassen. Irgendwann kriegt Stan dann Bammel vor den analen Prakiken im Prison, will mit Judo oder Karate in einem Chinaviertel anfangen, um sich gegen Fieslinge im Prison verteidigen zu können, kriegts aber nicht hin und wird rausgeworfen. Wieder eine chemische und unnatürliche Vorhanlung, denn kurz nach dem Rauswurf lernt er seinen "Meister" kennen (der Meister; was für ein fundiger Ausdruck. Hätte man sich das Judoding auch sparen können. Gut. Der Meister zieht bei denen in der Villa ein, hat so'n paar komische Angewohnheiten und fühlt sich wohl ganz cool, da er ständig raucht und mit unlustigen Zitaten um sich wirft. Der Stan lernt dann innerhalb kurzer Zeit von einem halben Jahr, wie man mit dem Finger ein Loch in ein Holzstück bort oder mit 2 Stöcken rumhantiert. Nur alles ist irgendwie gezwungen und bleibt oberflächlich. Nie hatte ich den Eindruck, dass er die Sache wirklich ernst nimmt, obwohl er das denke ich mal so vorhatte. Und die Figur des Meisters ist eh ein Witz. Er repräsentiert einfach nur eine Autoritätsperson ohne Hintergrund und bezeichnet Stan als seinen Schüler Nummer 2. Doch wo ist Schüler Nummer 1? Ist ja auch egal, der kommt sicher später nochmal dazu. Zwischendurch nerft dann nochmal seine Frau ins Bild, die um ein Kind quängelt, doch weil Stan ihr immer noch keins machen möchte, zieht ie kurzerhand aus. Gut, dann ist sie halt weg, tut der Story bzw. der Handlung rein garnix. Aber der Zuschauer weiß auch hier schon wieder, dass die Gute so strohdoof ist und natürlich am Ende wieder kommt, kein Zweifel. Dann hat Stan also noch mehr Zeit zum Trainieren und am Ende der 6 Monate steht er äußerlich unverändert in der Schlange. Und weil er sich jetzt so cool und überlegen fühlt, fragt er erstmal rum, wer der Mieseste im Prison ist und fängt draußen einen Kampf an, den er wundersamerweise sogar gewinnt und prügelt sich danach noch mit weiteren Schärgen aus den Gangs im Gefängnis. Alles ohne Witz. Es ist einfach zu keiner Zeit lustig, auch wenn der Rob versucht ein paar witzige Anekdoten zu machen. Klar hat er danach ALLE Insassen auf seiner Seite, er ist der Obermacker im ganzen Prison und hat nach dem Gefängnisdirektor den größten Einfluss. Dank seiner neu gewonnenden Autorität verbietet er den Leuten sogleich die Vergewaltigung und bringt alle zum Sambatanzen. In der einen Szene hält er dann vor versammelten Publikum eine Rede, dass er paar Sachen ändern will, alle gehorchen natürlich gleich. Und gerade diese Rede ist der Witz, weil sie so inhaltsleer und improvisiert erscheint wie sonst keine. Im weiteren Verlauf werden noch stärkere Beziehungen zu den Insasses aufgebaut, alle halten was von ihm und sehen ihn als Held und sogar der Gefängnisdirektor bekommt Wind davon und ordert ihn in sein Büro, damit er ihm bei seinem Plan, eine neue Wohnlandschaft auf die Fläche des Prisons zu bauen, hilft. Und wieder alles ohne Witz, ohne Authentizität. Es läuft alles wie am Fließband und er Film zeigt bis hier auch keine wirkliche Innovation und kein Einfallsreichtum.
Später verträgt er sich auch wieder mit seiner Frau, die den Anschein macht, als sei nie was gewesen auf Grund der Liebesbriefe, die Stan währenddessen in seiner Zelle an sie geschrieben hat. Das unterstreicht nochmal die emotionale Schiene und im Grunde fällt dieser Zwischenfall bzw. der Sex am Besuchertag mit ihr eh nicht ins Gewicht, da es genausogut hätte weiterlaufen können ohne Probleme, hätte sie keine Differenzen.
Im weiteren Verlaufe verkracht sich Stan nochmal mit den Insassen, macht dies aber am Ende wieder wett. Will hier nicht so viel erzählen, aber im Grunde ist der ganze Film ein typischer Aufbau einer normalen leichten Abendunterhaltung. Daher geben sich die Schauspieler auch nicht die größte Mühe, sondern spielen einfach nur moderat. Da eh alles entweder in der Villa, im Gericht oder auf dem Prisongelände spielt, könnte man den Film auch als bessere Low-Budget-Production sehen, denn mehr ist er leider nicht. Er hat kein Charme, keinen Charakter. Gigolo war ja wenigstens noch unterhaltsam und man konnte sich gut in den Film hineinversetzen und wurde auch mitgerissen, aber bei Big Stan hätte ich genausogut nebenbei Rasenmähen können und ich hätte letztendlich nichts verpasst. Und der 1. Schüle war übrigens auch ein Chinese, was nach der Hälfte des Films klar war. Von daher und aus Güte für Mister Schneider gebe ich mal 6 Punkte.