Ich habe ja kein Problem damit, eine völlig stereotype, von klischeehaften Dialogen strotzende Story optisch oder stilistisch neu zu verpacken. 'Brick' und 'Sin City' beweisen, dass es geht.
Leider merkt man dem Film die Lieblosigkeit an, mit der die Macher vorgegangen sind. Die Figuren sind extrem schlicht, Bewegungen unnatürlich und übertrieben langsam, als hätte man hier noch ein Paar Euro an zusätzlichen Zeichnungen sparen müssen.
Nichtssagende Szenen werden quälend in die länge gezogen (etwa ein abgefeuertes Schnellfeuergewehr), wichtige Dialog-Szenen, aus denen der Zuschauer Schlüsse auf die Story ziehen könnte hingegen auf zwei, drei Sätze gekürzt. Anscheinend fiel den Grafikern das Zeichen von Gesichtern sehr schwer, geschweige denn Mimik.
Auch von dem (eigen)gelobten Jazz-Soundtrack ist keine Rettung zu erwarten. Nur weil hier und da ein Synthesizer-Saxophon dudelt, ist es noch kein Jazz und keine Atmosphäre.
Man kauft dem Film auch keine Selbstironie ab, äußerst unwahrscheinliche, hilfreiche 'Zufälle', logische Brüche, obercoole Sprüche sind allenfalls unfreiwillig komisch. Obligatorische Szenen (Vernehmung, Flucht aus Gefängnistransport) werden nicht zitiert, sondern abgeklappert.
Alles in allem: der Film ist die zwei Euro in der Videothek nicht wert. Liefe er abends um zehn in der Glotze, wäre das ein Grund früher schlafen zu gehen.