Neueste Kritiken: A Very British Gangster

Auch in Anzug und Krawatte und mit Goldkettchen sieht es hier nach einem wenig erfolgreichen (Gangster-)Dasein aus. Interessant genug ist allemal, was die Unterweltgröße so von sich gibt, auch wenn viel Oberfächliches dabei ist und nichts groß überraschen kann. Gerede der jungen/jugendlichen Typen, die die Gefolgschaft des Bosses ausmachen, gibts auch noch: manche davon sehen sich als die kommende Generation Gangster in Manchester und arbeiten daran wie in einer Lehrzeit; einige haben andere Träume und versuchen ihrem Schattenwelt-Umfeld zu entkommen. Die über drei Jahre gefilmte "Dokumentation" liefert nicht wirklich eine Story, keinen richtig faszinierenden Charakter oder denkwürdige Situationen, auch nicht wirklich besondere Gedanken. Gepunktet wird am besten mit Lokalkolorit, heruntergekommen Stadtvierteln und dem Alltag ihrer Bewohner - ein kleines Universum; "früher wurde man dort Gangster, weil es zum Dach reinregnete, heute bringt es Kicks." Viele Songs zur musikalischen Untermalung sind größere Nummern als der Film, und auf dem deutschen DVD-Cover kann man die Flinte am Hinterkopf vergessen - wie Verbrechen geplant und durchgeführt werden, ist (natürlich) nicht zu sehen. 5.5/10