Im ersten Teil der "Planet der Affen" Reihe, von Franklin J. Schaffner, befinden sich vier Astronauten im All um andere Lebewesen zu entdecken. Das Raumschiff stürzt jedoch ab. Bis auf einer Astronautin, überlebt die Besatzung um Kapitän Taylor (Charlton Heston). Der entdeckte Planet scheint auf dem ersten Blick aufgrund der Wüste unbewohnt zu sein. Nach einem 7 tätigen March, entdecken die drei eine Gruppe von Menschen. Allerdings sehen diese eher wie Steinzeitmenschen aus. Kurz nach der Begegnung, werden diese Menschen von zivilisierten Affen gefangen genommen. Aufgrund eines Streifschusses am Hals, ist Taylor nicht fähig zu sprechen. Zu seiner Verwunderung, muss er feststellen, dass die Affen jedoch sprechen können...
Planet der Affen von 2011-2017 erzählt im Prinzip die Vorgeschichte dieser Handlung- ist allerdings nicht vergleichbar. Schaffners Version ist extrem Gesellschaftskritisch. Er hält der amerikanischen Gesellschaft einen Spiegel vor. So erklärt Doktor Zira (Kim Hunter), dass für die Affen alle Menschen gleich aussehen- was auf das Denken weißer Amerikaner über schwarze Amerikaner anspielt. Die Affen halten sich für eine göttliche Schöpfung- die dafür bestimmt sind die Welt zu regieren. Was auch wir denken. Der Mensch wird nur geforscht- um herauszufinden wie er tickt. Was auch wir mit den Tieren machen. Taylor selbst scheint einen Groll gegen die Menschheit zu hegen. Wie er sagt, kann er es kaum erwarten, dem schrecklichen 20. Jahrhundert den Rücken zu kehren. So ist auch er der einzige der drei, dem es nichts ausmacht, dass auf der Erde bereits 2000 Jahre verstrichen sind. Eher macht er sich seinen Spaß daran. Schaffners Film ist nicht nur ein Abenteuerfilm und Sci-Fi Elementen- es ist ein ungemein intelligenter Film mit vielen philosophischen Ansätzen. Ich wollte am liebsten alles über die Welt der Affen lernen. So ist es auch bemerkenswert- wie die unterschiedlichen Rassen (Schimpanse, Gorilla und Orang-Utan) sich die Verwaltung aufteilen. So sind die Orang-Utans für die Verwaltung und das Gericht zuständig- sprich sie haben das sagen! Die Schimpansen sind die Wissenschaftler und das Gewissen der Zivilisation. Während die Gorilla für das Grobe zuständig sind und eher als dumm und kriegerisch dargestellt werden. So interessant und neu das alles einem zu scheinen scheint, so merkt man mit der Zeit immer mehr, wie sehr die Affen im Film uns doch ähneln und wie sie all die Fehler begehen, die auch wir begangen haben und auch noch begehen. Schaffners Film ist ein tiefer Schlag in die Magengrube. Er tut weh! Er demaskiert die Menschheit als "verdammte dreckige Affen" wie Taylor so schön sagt. Da der Film von 1968 ist, hatte ich meine Zweifel, ob ich mit den Affenmasken so zurecht kommen werde, oder ob ich darüber lachen muss. Knapp 50 Jahre später sieht Matt Reeves Planet der Affen nämlich so echt aus, dass man zu keiner Sekunde seine Echtheit anzweifelt. Doch auch ohne "Green Screen" und "Motion Capture" hat Schaffner eine beeindruckende Welt der Affen geschaffen. Die Masken sehen zu keiner Sekunde lächerlich aus. Ganz im Gegenteil! Ich war eher verwundert, wie gut und aufwendig das alles aussieht! Die Kamera versucht hier auch gar nichts zu verstecken und zoomt immer wieder in den skeptischen Blick von Doktor Ziera- die immer mehr an den Glauben Dr. Zaius zweifelt. Das einzig störende am Film (neben dem, dass die Affen gar nicht soooo hochentwickelt sind) ist die Figur der Nova. Ich habe bis zum Ende gewartet, dass aus ihrer Figur etwas besonderes gemacht wird. Leider vergeblich. Die Figur ist unnötig. Sie läuft knapp bekleidet und unrealistisch hübsch für Steinzeitmenschen durch die Gegend und zwischen ihr und Taylor entwickelt sich eine Art Beziehung (auch wenn er ihr Vater sein könnte). Wenn man sie als ein Bindeglied zwischen Affen, Steinzeitmenschen und den gebildeten Affen eingebaut hätte, ok, aber so fällt sie einfach nur negativ ins Gewicht.
FAZIT: Schaffner schafft (Anspielung auf den Namen ;)) eine bemerkenswerte Welt die von Affen regiert werden. Sein Streifen ist jedoch kein stumpfer Actionfilm mit dem Megastar Heston, sondern sehr intelligent und lässt einen auch Tage später daran grübeln.