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    Ponyo - Das große Abenteuer am Meer
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    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    5 Follower 205 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 17. Februar 2024
    Optisch herausragend, aber mit einer etwas wirren Story am Ende

    Hayao Miyazaki hatte in den 90ern und auch Anfang der 2000er Ghibli nicht nur geprägt, sondern auch quasi zum Leben erweckt. Sein Film von 2004, „Das wandelnde Schloss“, hat seine Fans, aber ich war etwas enttäuscht von der doch sehr komplizierten und verworrenen Story. Dieses Problem hatte ich auch mit seinem neusten Werk „Der Junge und der Reiher“ und irgendwie scheint es eine Macke bei ihm zu sein. Seine älteren Filme waren oftmals deutlich stringenter und geradliniger, wie etwa „Kikis kleiner Lieferservice“ oder „Prinzessin Mononoke“. Selbst der atemberaubende „Chihiros Reise ins Zauberland“, mit seinen vielen Figuren und wilden Handlungssträngen, hat einen roten Faden, der das Ganze wunderschön zusammenhält.
    2006 erschien mit „Die Chroniken der Erdsee“ der erste richtig schwache Ghibli-Film von Miyazakis Sohn Gorō. Sogar der Vater war enttäuscht ud machte daraus auch kein Geheimnis. Zwei Jahre später, 2008, sollte der Papa es nun vormachen, wie es richtig geht. Sein damaliges Werk hieß „Ponyo“ und basierte vage auf „Die kleine Meerjungfrau“, hatte aber auch viele andere Einflüsse, wie etwa ein japanisches Kinderbuch über eine Tagesstätte. „Ponyo“ war zwar nicht mehr so erfolgreich wie andere Ghibli-Klassiker, konnte sich aber besonders über die Jahre eine große Fangemeinde aufbauen. Anders als andere Ghibli-Filme, orientiert sich „Ponyo“ an einer deutlich jüngeren Zielgruppe, ist aber natürlich auch von allen Altersklassen zu genießen. Doch wie gut ist „Ponyo“?

    Die Geschichte startet zunächst sehr einfach: Der Zauberer, Fujimoto, achtet auf die Unterwasserwelt und sammelt viele Meereskreaturen. Darunter auch das Goldfisch-Mädchen Ponyo. Die schafft es aber eines Tages auszubüchsen und trifft an der Wasseroberfläche den kleinen Jungen Sōsuke.Beide freunden sich schnell an und erleben wunderbare Abenteuer. Doch Ponyo hat mit ihrem Leben an Land da Gleichgewicht der See und auch der ganzen Welt aus den Fugen gebracht. Die Folge sind große Orkane und Tsunamis…

    Und noch viel wilder ist der tatsächliche Film. So simple und intim die Geschichte beginnt, so gigantisch wird das Ganze im Verlaufe. Und wieder muss ich leider sagen, dass mich das etwas stört. Denn „Ponyo“ ist in der ersten Hälfte ein wundervoller, märchenhafter Anime, der vor allem Kindern ein großartiges Abenteuer bietet. In typischer Miyazaki-Ghibli-Magie erleben wir ein harmonisches und ruhiges Leben der Hauptfiguren, in welches ein Funke Magie und Chaos kommt (in Form der kleinen Ponyo).
    Dann aber überschlagen sich die Ereignisse und plötzlich steht die Zerstörung der ganzen Welt im Raum. Tsunami-Wellen und ein Mond, der auf die Erde zu krachen droht. Miyazaki hat wie immer unfassbar schöne Ideen und Figuren in seinem Film und auch die Story ist zunächst herrlich unaufgeregt, selbst wenn es actionreich wird. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo das Ganze etwas zu wirr und zu konfus wird. Das Tempo wird immer schneller und wilder und man kommt als Zuschauer immer schlechter hinterher, zumindest geht es mir so. Ich wünschte der Film hätte ein oder zwei Twists am Ende einfach weggelassen. Auch sind mir hier die Expositions-Dialoge vom Zauberer Fujimoto sehr stark aufgefallen und haben mich genervt. Ein bisschen weniger Erklärungs-Texte hätte dem Film ganz gut getan.

    Trotzdem ist „Ponyo“ (wie auch „Das wandelnde Schloss“ und „Der Junge und der Reiher“) ein Film, der bei mehrmaligem Sehen vielleicht etwas mehr Sinn ergibt. Ich habe schon das Gefühl, dass sich hier eine große und spannende Geschichte verbirgt, die man beim zweiten oder dritten Schauen vielleicht besser begreift.

    „Ponyo“ hinterlässt dennoch einen positiven Eindruck. Vor allem optisch unterscheidet sich der Film von anderen Ghibli-Werken. Die Figuren und gerade die Hintergründe sind deutlich simpler gezeichnet und erinnern an eine Art Kinderbuch, was ich wundervoll finde. Der Film sieht umwerfend aus, vor allem in seinen abstrakteren Momenten, aber das ist ja keine große Überraschung.

    Auch die Musik von Joa Hisaishi ist imposanter als alle seine anderen Ghibli-Scores. Mit großen Chören hat „Ponyo“ einen wirklich epischen Touch, ist aber ansonsten auch voll von zauberhafter Musik. Ein weiterer, großartiger Soundtrack!

    Fazit: „Ponyo“ ist nicht der beste Ghibli-Film und hätte mehr von der Weisheit „Weniger ist Mehr“ vertragen, bietet aber bahnbrechende Bilder, großartige Musik und eine süße Geschichte über eine Freundschaft, die die Grenzen von Wasser und Erde sprengt.
    niman7
    niman7

    862 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. Januar 2015
    In den Kinderfilm "Ponyo - Das große Abenteuer am Meer" des japanischen Studios Ghibli, geht es um das kleine Wasserwesen Ponyo. Ponyo lebt unter Wasser mit ihren vielen Geschwistern und ihren Vater zusammen. Doch sie möchte lieber an die Oberfläche um mehr von der Welt zu entdecken. Oben angekommen, freundet sie sich gleich mit den kleinen Sosuke an. Dieser hält sie für einen Goldfisch und er legt sie in einem Eimer rein. Ponyos Vater entdeckt sie jedoch und nimmt sie wieder mit in den Meeresgrund. Dort wird sie mehr oder weniger festgehalten. Sie möchte jedoch unbedingt wieder zu ihrem neuen Freund. Durch die Hilfe ihrer kleinen Geschwister, schafft sie es zu entkommen. Anschließend setzt sie einen großen Zauber ein um ein vollständiger Mensch zu werden. Sosuke ist überrascht und hocherfreut, doch Ponyo hat mit ihrem Zauber das Gleichgewicht gestört und verheerende Naturkatastrophen entstehen...Ponyo ist auf dem ersten Blick ein etwas anderer Ghibli-Film als gewohnt. In der Regel bietet uns das japanische Animationsstudio ein Kinderfilm mit vielen, und deutlich erkennbaren, Bildern, den Twist zwischen Mensch, Natur und Maschine. Die sind hier auch vertreten. So sehen wir z.B. an wenigen Stellen wie stark Menschen das Meer verschmutzen und was für die Fische bedeutet. Diese werden aber leider nebensächlich erwähnt bzw. gezeigt. Viel mehr konzentriert man sich auf diese, ich nenne sie jetzt mal, Arielle typische Geschichte. Bei Arielle ist zwar der Wunsch ein Mensch zu werden klar definiert, aber Ponyo erkennt man das auch. Nur, dass eben hier die Freundschaft zu Sosuke als Hauptgrund zu erkennen ist. Andere Motive kann man nicht erkennen. Das ist auch mit der Hauptgrund warum Ponyo an frühere Meisterwerke wie "Die letzten Glühwürmchen" oder "Prinzessin Mononoke" nicht heran kommt. Der Film sieht absolut wunderschön aus und er macht sichtlich Spaß und verbreitet dazu gute Laune. Die Geschichte ist aber nur sehr schwer einzuordnen. Es fehlen einfach klar definierte Gründe für Handlungen einzelner Personen. Mag sein, dass ich sie mir nicht erschließen kann, aber ich habe extra sehr genau drauf geachtet weil ich es verstehen wollte. Trotz dieser Stellen beeindruckt Ponyo alle mal. Wenn die kleine Ponyo auf dem Wasser rennt (das wunderbar mit Musik untermalt), dann kommt man aus dem Staunen kaum raus. Klar, animierte Filme von Disney und Co. sehen viel moderner und glatter aus, aber es geht nichts über Hand gezeichnete Bilder! Die Welt ist Bunt und schrill und einfach malerisch schön. Man möchte am liebsten dort Urlaub machen. Der Humor kommt auch nicht zu kurz. Einigen Stellen sind wirklich unheimlich lustig. Beispielweise wenn Sosuke die älteren Damen im Pflegeheim besucht. Das beste am Film ist einfach Ponyo! Eine wunderschöne Figur die so was von süß ist. Ich wollte sie am liebsten einfach nur knuddeln. Obwohl sie nur gezeichnet ist, verbreitet sie einfach gute Laune und zaubert einen ein Lächeln ins Gesicht. Und das ist die Magie von Hayao Miyazaki! FAZIT: Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen des Studios, ist Ponyo etwas kindischer geworden. Das macht den Film aber nicht schlecht. Er ist für Klein und Groß sehr nett anzuschauen und genießt einen hohen Wiederschauwert. Zwar ist die Geschichte etwas dünn geraten und manchmal nicht nachzuvollziehen, aber die zuckersüße Ponyo (perfekte Synchronisation), macht es locker wett.
    Make it shine
    Make it shine

    30 Follower 97 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 16. November 2010
    Hier folgt jetzt mal nur eine kurze Kritik zum Film: Ponyo. Der Film besitzt einen wunderschönen Zeichentrickstil. Alles wirkt so schön und bunt. Die Geschichte ist ganz nett und Ponyo ist einfach nur supersweet. Mit den ganz großen Werken kommt der Film aber ganz sicher nicht ran. Da sind Chihiros Reise etc. auf einem anderen Level, zumal dieser Film zu kindisch ausfällt. Es fehlt irgendwie etwas die Dramaturgie, der Ghibili-bekannte Zauber lässt sich aber doch manchmal blicken. Somit 4 Sternevon 5 Sternen für diesen sehr guten Ghibili-Film!
    crimson
    crimson

    13 Follower 80 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 27. Oktober 2010
    Wenn ich irgendwo Studio Ghible oder Miyazaki lese, dann lächel ich meist von Moment zum anderen. Das ruft schöne Erinnerung hervor...einfach tolle Filme. Auch das neueste Werk (auch wenn es schon weit über 1 Jahr her ist seit der Premiere in Japan) weiß zu begeistern, ist aber nicht auf dem Niveau wie zum Beispiel Prinzessin Mononoke oder Chihiros Reise ins Zauberland. Woran liegt das? Ganz sicher nicht an der Qualität der Zeichnungen. Die sind wie immer unglaublich detailverliebt und wunderschön. Der Zauber ist auch bei Ponyo somit vorhanden. Es liegt auch nicht an zu wenigen oder langweiligen Ideen. Das ist bei diesem Tricktechnikstudio quasi undenkbar bis unmöglich. Die Japaner haben schlicht eine überbordene Fantasie. Nein, es ist die Geschichte, die dem ganzen einen kleinen Dämpfer verpasst. Es gibt ein paar story-technische Ungereimtheiten die einfach ein bisschen stören, und einige Charaktere sind nicht genügend ausgearbeitet. Was das nun genau bedeutet möchte ich nicht sagen, denn der Film ist trotzdem sehenswert und spoilern ist unfair. Wer Ghibli Filme mag wird auch an Ponyo ohne Zweifel seine Freude haben. Man fühlt sich Zuhause, auch wenn es diesmal nicht perfekt ist.
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