[…]„Surfer, Dude“ ist ein Film mit einem völlig umdämmerten, selbstvergessenen Vibe, ein bißchen wie der Coen-Kult „The Big Lebowski“ (vornehmlich dessen weggedröhnte Halluzinationen) mit Strand und Meer und Surfin‘ statt Bowling. Auf der Tonspur wummern die chilligen Basslines und Reggae-Rhythmen, McConaughey kifft, schlurft, didgeridoodelt und existenzphilosophiert durch eine Handlung, die… die… ja, woraus besteht die eigentlich? Im Grunde aus rein gar nichts, Mann… Spirit und Soul, Lebensgefühl und so weiter, Wellen, rasenmähende Ziegen, Wellen, Mann, irgendwas Anti-Kommerz, Anti-Ausverkauf… »Surfing is to… be with that mystery. To ride that mystery for as long as you can.«[…]Der Film driftet so dahin zwischen McConaugheys Wellensehnsucht, seinem nackten Oberkörper, barbusigem Geräkel mit Lesbenspielchen am Set der Reality TV-Show des hinterhältigen und profitversessenen surfer turned businessman Zarno.[…]Die Kommerzverweigerung und das wochenlange Warten auf die Welle, das ist kein Plot, das ist Geisteshaltung, Metaquatsch, McConaugheys „mit mir nicht mehr“-Signal, indem er ein Abziehbild seines Images als die größte Hohlpumpe spielt, aber seelische Integrität wahrt, zu seinen Idealen steht: just keep livin‘… Das ist zum Teil schreiend bekloppt und zu nichts hin führend, so unbelegt mit Handlungsmustern, Charakterzeichnung und was auch immer für Schlagwörtern, wie die trocken umherkreisende Stulle in Addingtons dichtgedröhnter Birne.[…]Bis zur Wirbelsäulenüberstreckung zurückgelehnt, lässig und ohne jede Dramatik, aber manchmal richtig komisch (McConaugheys verpeilte Reaktionen auf Gesprächspartner wie Zollbeamte, seinen Manager oder hochgestochene Business-Schwadronaten sind pures Comedy-Gold).[…]