Nach "Scary Movie 4" flattert die neueste Parodie aus dem Hause Zucker ("Die Nackte Kanone") in die Kinos, wobei auf dem Regiestuhl diesmal Craig Mazin Platz nahm und Zucker nur als Produzent fungierte. Was soll's, vorweg sei gesagt: "Superhero Movie" hält das Niveau der letzten "Scary Movie" Filme und stellt die desaströsen Verarschungsfilme "Fantastic Movie" und "Meine Frau, die Spartaner und ich" von Aaron Seltzer (Co-Drehbuchautor von "Scary Movie 1") locker in den Schatten.
Dass der Film den Filmen, die er parodiert, optisch in nichts nachsteht, wäre eine übertriebene Behauptung. Aber die weitgehend hochwertige Ausstattung und Kameraarbeit ist durchaus lobend zu erwähnen, wenn man sich im Vergleich mal die oben erwähnten Seltzer-Machwerke ansieht. Das ist sicherlich eine Frage des Budgets, doch ein hohes Budget ist bekanntlich nicht alles. Leider entpuppt sich "Superhero Movie" weitgehend als Spider-Man-Parodie, und macht seinem Titel daher nicht alle Ehre. Gerade mal ein paar größere Bezüge zur "X-Men" Reihe sind zu finden. Wer auf dem Pfad der Superheldenfilme nicht trittsicher ist, wird kaum mehr Anspielungen entdecken.
Eine Parodie, die sich keinem Film widmet, sei hier noch erwähnt. Der kurze Seitenhieb auf Tom Cruise ist nämlich einfach köstlich. Auch sonst treffen einige Gags ins Schwarze, andere wiederum nicht. Der Schlagabtausch des Helden gegen den Bösewicht, bei dem sich beide gegenseitig einen ausgeleierten Klischee-Superhelden-Satz nach dem andern entgegenschleudern, und die passende Reaktion darauf folgt, ist ein klarer Höhepunkt. In wenigen Sekunden wird hier ein ganzes Genre herrlich durch den Kakao gezogen.
Wer "Spider-Man" nicht gesehen hat und nicht weiß, was einen hier erwartet, dem wird der Genuss von "Superhero Movie" sicherlich schwer fallen. Allen anderen Zuschauern mit wohlwollendem Humor wird eine durchaus passable Show geboten. Newcomer Drake Bell, bekannt aus der Nickelodeon-Serie "Drake & Josh", fügt sich als Hauptdarsteller mühelos in das Genre der Parodie ein. Altmeister Leslie Nielsen erledigt den Rest. Viel mehr als Albernheit wird den Darstellern ja nicht abverlangt, daher versagt auch keiner.
"Superhero Movie" ist optisch überzeugende Durchschnittsware, mit vielen Gags, die zünden, mit einigen, die man schnell wieder vergessen kann, und manchen, die langsam veraltet sind. Wer schon über die letzten "Scary Movies" lachen konnte, kann getrost ein paar Euro für diese schräge Superheldenvorstellung springen lassen.