Der Film Oxford Murders kommt optisch zunächst mal recht ordentlich daher. Die Kulisse stimmt und auch die Musik weiß zu gefallen. Warum man nun ausgerechnet den Hobbit.. ähm, verzeihung, den Mathematikfreak und Womanizer (!) von Elijah Wood spielen ließ - weiß der Himmel! Wood funktioniert in keiner Sekunde des Films. Aber nicht nur Wood wirkt in jeder Szene unpassend. Die zu Beginn noch atmosphärisch wirkende Musik wird schnell nervig - offenbart sie doch dem Zuschauer nur eines all zu deutlich: Wo Spannung vertont wird, ist nicht immer welche drin. Stattdessen lernt der Zuschauer nach gut 15 Minuten Spielzeit, dass zwar die Musik/Geräusche/Klänge eine spannende Szene, bedeutende Wendung oder einen Schreckmoment ankündigen, bedauerlicher Weise aber keiner folgt. Die Musik dümpelt im gesamten Film einfach nur bedeutungsschwanger daher und verfehlt so ihre eigentliche Aufgabe: Gefühle zu erzeugen.
Ein weiterer Kritikpunkt, der sich auf die Optik des Films bezieht, muss hier für den Schnitt angebracht werden. Was hat man sich dabei nur gedacht? Die Hauptfiguren sitzen im Bus, stehen in der Bibliothek oder sonst wo und reden über den nächsten Schritt des Serienmörder */Schnitt/* Elijah Wood sitzt plötzlich mit seinem Zimmergenossen in der Bibliothek, vertieft in ein Gespräch, mit reichlich Alkohol im Blut. Wie kommt er plötzlich dort hin? Der Film vermittelt kein gefühl von Zeit. Es könnte zwischen einzelnen Szenen eine Stunde oder ein Monat liegen - es bleibt offen.
Wobei wir beim größten Problem wären: Die Story. Ohne hier großartig vorweg zu nehmen, sei verraten, dass sie Geschichte ähnlich bedeutungsschwanger daher kommt, wie die Musik. Die Geschichte ist durch und durch bescheuert, aber das stört ja noch nicht mal - sind wir doch schlimmeres von den meisten Hollywood-Produktionen gewöhnt. Die Beweggründe der einzelnen Personen bleiben ALLE im Dunkeln, was auch der größte Knackpunkt am sogenannten "Twist" am Ende der Geschichte ist. Die Schlusszene versucht dem Zuschauer nochmal etwas bedeutendes, etwas von moralischer Qualität mit auf den Weg zu geben. Problem dabei: es gibt nichts zu berichten! Nichts von Wichtigkeit oder moralischer Qualität kann den Zuschauer daran hindern in die Videothek zu latschen und sein Geld zurück zu verlangen.
Das verstörendste allerdings ist, dass man am Ende des Films noch nicht einmal enttäuscht ist: man hat gar nichts anderes erwartet. Der Film war ja schon die ganze Zeit enttäuschend.
1 Punkt für die Kulisse (Originalschauplätze) und 1en für John Hurt.