Die Filmstarts-Kritik zu Was nicht passt, wird passend gemacht

Das marode Bauunternehmen von Werner Wiesenkamp (Dietmar Bär) arbeitet gerade an dem neuen Haus eines Schullehrerpärchens. Nebenan auf der Baustelle seines erfolgreichen Bruders ist das Arbeitsklima sonnig, doch Horst (Willi Thomczyk), Kalle (Ralf Richter) und Kümmel (Hilmi Sözer) packen die Arbeit auf ihre ganz eigene Art und Weise an. Als Verstärkung bekommen sie den Architekturstudenten Philipp (Peter Thorwarth) als "Praktikant".

Regisseur Peter Thorwarth erregte 1999 mit der Ruhrpott-Komödie "Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding" Aufsehen. Das Konzept von "Was nicht passt, wird passend gemacht" ist im Prinzip ganz ähnlich, nur dass die Handlung diesmal nicht um eine Speditionsfirma, sondern um ein Bauunternehmen kreist. Ralf Richter war damals auch schon mit dabei und liefert als kerniger Kumpel vom Bau eine witzige Vorstellung ab – ähnlich wie 1991 in "Superstau". Vor allem im Zusammenspiel mit Willi Thomczyk und Hilmi Sözer ergeben sich einige köstliche Szenen. Natürlich wird neudeutscher Snobismus wieder genauso auf die Schippe genommen wie das ganz eigene Flair der Ruhrpottmetropole Unna.

Thematisiert wird vor allem zu Anfang das gespannte Verhältnis zwischen der "Arbeiterklasse" und dem gebildeten, reservierten Studenten. Dieser wird von Regisseur Thorwarth persönlich verkörpert, was leider nicht ganz so gut hinhaut, da er manchmal doch einen etwas gelangweilten Eindruck macht. Nicht ganz so ausgeprägt wie in "Bang Boom Bang" sind die überraschenden Wendungen der Handlung. Hat man am Anfang zwischendurch einmal den Eindruck, man hätte es mit einer deutschen Ausgabe von "In China essen sie Hunde" zu tun, wird dies glücklicherweise bald relativiert. Der Humor sackt unterdessen manchmal auch in den Ekel-Bereich des Kotzens und Pissens ab, fängt sich aber meist wieder und kehrt zu den kuriosen Geschehnissen auf der Baustelle zurück, die eindeutig für die größten Lacher sorgen. Das Finale gerät dann etwas in den surrealen Bereich, aber auch dies entpuppt sich nur als kurze Einlage bis es zum wahren Showdown kommt.

"Was nicht passt…" ist eine ungemein vergnügliche Komödie in bester Tradition von "Bang Boom Bang". Jede Menge witzige Ideen im Drehbuch und ein überwiegend glückliches Händchen bei der Besetzung machen die Turbulenzen auf einer Baustelle im Ruhrpott zu einem gnadenlos witzigen Riesenspaß.