Gestern habe ich mir "Brüno" erneut angesehen. Schon im Kino hatte ich diesen Film gesehen und er hat mir auch beim zweiten mal Schauen noch gut gefallen. Allerdings fällt der Film im Vergleich zu "Borat" deutlich ab.
Wieder ist Sacha Baron Cohen in eine Rolle geschlüpft. Diesmal ist es kein sexistischer Kasache sondern ein schwuler Österreicher. Cohen hat auf jeden Fall wieder eine urkomische Figur erschaffen, die sogar noch einen Tick bösartiger ist als die des Borat. Am beeindruckesten find ich aber nach wie vor wie Cohen seine Figur spielt. Schon bei Borat war dies genial und das ist es auch hier. Er ist sich wirklich für nichts zu schade und ein echt krasser Komiker. Respekt vor dieser Leistung!
Die Story ist sehr überschaubar. Brüno will nach Amerika um "famous" zu werden. Es klappt nicht, also adoptiert er ein schwarzes Baby. Nach vielen Misserfolgen meint er, er müsse Hetero werden um berühmt zu werden. Das wars auch eigentlich schon. Man hat hier aber viel aus den Ideen gemacht und einige wahnsinnig komische Momente geschaffen. Überall sprießt es nur so vor bösem Witz und Gesellschaftssatire. Ein Höhepunkt davon ist sicherlich die Szene in der eine Mutter sogar einwilligt, ihr einjähriges Kind dürfe einer Fettabsaugung unterzogen werden, wenn es denn nötig wäre um die Rolle zu bekommen.
Wie sehr das hier alles echt und wie weit dann doch nur ein Fake, kann man nicht sagen, da Cohen selbst darüber auch keine Angaben macht. Dass es einige gestellte Szenen gibt, ist klar und das merkt man diesen dann auch an. Aber es gibt auch Szenen, die wirklich authentisch rüberkommen und mich würde es nicht wundern, wenn diese dann auch echt sind.
Die Inszenierung, welche Larry Charles dem ganzen Treiben gegeben hat, ist durchaus solide und lässt sich sehen. Der Unterhaltungswert ist ziemlich weit oben, selbst beim zweiten Gucken. Es geht halt größtenteils wirklich lustig zur Sache, aber da "Brüno" auch nur die Laufzeit von ca. 75 Minuten hat, kann er gar nicht langweilen. Zu alle dem gibts einen passenden Score und sogar einen eigenen Charity-Song von Brüno!
Fazit: "Brüno" ist bitterböse, urkomisch, pervers und sehr unterhaltend, leider aber auch nicht mehr so originär wie "Borat". Teilweise wirken die Szenen wirklich eins zu eins übernommen, nur mit anderen Figuren. Für ein drittes Mal sollte sich Cohen auf jeden Fall etwas Neues überlegen, aber hier reicht es noch für gute 70%. Wer "Borat" gut fand wird auch hier bestens bedient!