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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
...und das alles in Handarbeit. Willkommen in Malaria, einem netten Zwergstaat in unwegsamem bergigen Gelände. Hier hat sich eine so dichte Wolkendecke gebildet, dass nichts mehr wächst - ausser der Schaffenskraft der hiesigen Wissenschaftler. Und wenn die mit Schloss, Labor und einem Igor ausgestattet sind, kann dabei ja nur lebensgefährlicher Unfung herauskommen. Und dieser wird beim jährlichen Wettstreit der kreativen Geister vorgestellt - weltweit per Fernsehübertragung, damit der Rest der Welt brav Schutzgeld entrichtet, damit die prämierte Erfindung/Waffe nicht auf sie losgelassen wird. Es ist schon ein Kreuz mit dem Einkommen.....
...und unser Igor um den es hier geht, will natürlich DER Wissenschaftler des Jahres werden. Dummerweise sind er und seinesgleichen von der Ausbildung (Magister in feuchter Aussprache Grundvoraussetzung!) eigentlich nur dazu befähigt dem - stets gebrüllten - Befehl "Leg den Schalter um!!!" Folge zu leisten. Nicht so Igor. Von Haus aus mit einer kreativen und sensiblen Seite aus geschlagen - sowie mit zwei Schöpfungen, die den diesjährigen Preis als "beste Sidekicks" definitiv verdient haben - baut er DAS MONSTER überhaupt. Und diese Antwort auf Frankensteins Braut bekommt - nachdem ihr EVIL BONE nicht anspringt - eine Gehirnwäsche verpasst, damit sie gefälligst richtig EVIL tickt.... nur leider leider geht bei dieser Programmierung etwas schief.....
...und Eva mutiert zur weiblichen Ausgabe von "Frankenstein Junior" - mit Musicaltalent und Schauspielambitionen gesegnet. Da tritt der Erfinderstar Malarias - Dr. Schadenfreude - auf den Plan...
In dieser liebevollen Produktion dürften sich alle Tim Burton-Fans restlos zuhause fühlen. Denn dem Rest der hiesigen Kinderschar wird dieses Werk mit Sicherheit als "zu düster und schräg" von den Erziehungspersonen vorgehalten werden. Schon schade irgendwie - aber die hier eingestreuten Popkulturwitzchen werden beim Kleinvolk mit Sicherheit Befremden und Nichtverstehen auslösen. Ebenso ein Grossteil des pointierten schwarzen Humors für den Igors beide Sidekicks zuständig sind: Scampi - ein Hase der unsterblich ist allerdings mit stark suizidalen Tendenzen behaftet ist und somit als "unkaputtbar depressiv" hier das filmische Spassgold nach Hause trägt (in der OV von Steve Buscemi gesprochen - und damit auch nicht weit weg von dem Charakter, den er in Disneys DIE KÜHE SIND LOS synchronisierte). Brain - das lebende Gehirn - als Kreuzung des lebenden Hirns aus CAPTAIN FUTURE und dem Kaugummiautomaten aus MYSTERY SCIENCE THEATRE 3000 angelegt, darf sich mit Scampi entsprechende Gefechte liefern. Und der Soundtrack bedarf noch einer besonderen Erwähnung: hier sind oftmals Swingnummern eingesetzt die hervorragend passen - mal was ganz anderes als die Instrumentalmusik von Stil eines Danny Elfman, die man hier eigentlich erwartet hätte.....
Mini-SPOILER:
John Cusack-Fans (er leiht IGOR die Stimme) dürfen sich über einen wirklich gelungenen Insider freuen: wenn am Ende die blinden Waisenkinder "I can see clearly now the rain is gone" intonieren, schafft es diese Produktion somit einen Brückenschlag zu Cusacks Kultcomedy GROSSE POINTE BLANK hinzulegen - da läuft dieselbe Nummer auch am Ende...
Mini-SPOILER ENDE!
Fazit: Ein herrlich rabenschwarzes Ding, dass besonders in der schwarzen Szene mit Sicherheit binnen kürzester Zeit zum Kultfilm werden wird - verdientermassen!
Guter Film, eher aus Zufall drauf gestoßen und einen Glückstreffer gelandet! Der Film besticht dadurch das er keine große Pixar- Produktion ist und das ist auch gut so, da er einen angenehmen Kontrapunkt zu dem momentan voller Pop Art überfluteten 3D Filme-Markt bietet. Andreas Fröhlich besticht durch tolle Synchroarbeit in dieser eigentlich klassischen Love Story, die ein bisschen was von Shellys Frankenstein hat, was jedoch stets angenehm ist und nie nervt. Eine gute Alternative, also anschauen ;-)