Am Ende der Gewalt: Kritiken

Ungewöhnliche Szenenfolge mit verblüffenden Dialogen, die so zwischen Small Talk und Verloren-Sein rangieren und mit einer schier endlosen Fülle an Promis haushalten. Die Episoden drehen sich um einen Actionregisseur Mike Max (Bill Pullman), der Eheprobleme hat mit Paige (Andie MacDowell). Dabei kreist die Flut der Ereignisse so zwischen Zufall und Nirwana. Stuntwoman CAT (Traci Lind) hält eine Lesungen ab über das Thema ‘Ich bin Blondie‘, bevor sie Mike mit ihrem Wagen ohne Folgen anfährt und sich dann bei ihm ausheult. Inhaltlich geht es um die Feststellung, die ständig ventiliert wird ‘Ich will ficken!‘ ein IT-Fachmann (Gabriel Byrne) scheißt seine Putzfrau an und holt seinem Vater (Sam Fuller) eine Pizza. Und ganz große Tragik, die von Oberflächlichkeit gekennzeichnet ist, kommt auf, als der moralische Detektiv Dean (Loren Dean) sich verabschiedet mit ‘Ich wollt übrigens noch sagen ‘Ich liebe dich‘. Da schaut der Schwachsinn schon über den Zaun. Mikes scheidungswillige Ehefrau Paige hat bei seiner Rückkehr den farbigen Rapper Six O One (K. Todd Freeman) unbekleidet am Balkon. Das Ehepaar einigt sich schiedlich gütlich auf Fifty-Fifty, wobei er ihren Morgenrock will – und zwar gleich. Sie präsentiert ihm den in BH und Höschen. Sein Vermögen vermacht er dem mexikanischen Clan, der ihn entführt hat. Zu Beginn kamen sie alle an, jetzt gehen alle weg, falls sie nicht umgekommen sind. Wir werden aber nicht entlassen, obwohl wir dem Abspann so entgegengefiebert hatten, ohne tiefschürfende Selbstreflexionen als philosophische Schlussbetrachtung. Und eine Szene kommt aus der Komikecke mit einem Hauch von Qualität. Zwei oberdämliche Ganoven Pruitt Taylor Vince und John Diehl, die Mike entführt haben, trauen sich nicht ihn zu erschießen und müssen selbst ins Gras beißen als übertölpelte Tölpel.
Zwei Fragen an Regisseur Wim Wenders ergeben sich am Ende:‘ Ist der Titel eine Feststellung?‘ Und wenn ja warum?