Mir war irgendwie nach einem ziemlich stumpfen, aber unterhaltsamen Actionfilm und da ich "Dobermann" positiv in Erinnerung hatte und lange nicht mehr gesehen habe, sah ich mir diesen Film mal wieder an. Meiner Lust nach stumpfen Action bin ich damit auf jeden Fall nachgekommen und ich finde diesen Film nach wie vor gelungen.
Die Story ist ganz sicher nichts Besonderes. Es handelt sich halt um eine ziemlich übliche Gangsterstory. Typen gehen Bank ausfallen, Polizei spürt sie auf - Showdown. So ungefähr läuft es hier auch ab. Trotzdem ist die Story nett umgesetzt worden und hat mich nicht gelangweilt.
Die Darsteller sind allesamt wirklich gut. Es gibt ein paar mir bekannte Namen und Gesichter wie Vincent Cassel und Monica Bellucci. Die beiden spielen gut. Aber auch der Rest der Besetzung kann sich sehen lassen und gerade der miese Polizist spielt seine Arschlochrolle echt überzeugend. Natürlich ist hier eigentlich jede Figur total ober-mega-cool, das ist halt der Stil von "Dobermann". Dazu spielen die Darsteller ihre Figuren auch recht überzogen, was aber passt. Dass die Figuren ansonsten eigentlich keinerlei Charakterisierung bekommen, störte mich hier mal nicht weiter.
Die Inszenierung ist gut, doch man muss schon damit klarkommen. Insgesamt ist der ganze Film recht eigenwillig und etwas gewöhnungsbedürftig. Das soll heißen, dass "Dobermann" sehr überzogen ist und auch sehr fern von der Realität. Das Ganze wirkt teilweise schon leicht wie eine Comicverfilmung. Mich hat das allerdings nicht gestört und ich fand die Coolness des Films gelungen. Die Atmosphäre ist also auch absolut cool und ernst nehmen kann man diesen Film nicht.
"Dobermann" ist nicht harmlos und eigentlich ziemlich gewalttätig. Besonders explizite oder grafische Gewalt darf man zwar nicht erwarten, doch eine "FSK: ab 18" Freigabe ist durchaus berechtigt. Die Sympathien für die eigentlichen "Bösen" werden beim Zuschauer auch recht leicht geweckt, weil die eigentlich "Guten" teilweise ganz schön miese Charaktere sind. Selbst wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, wär ich für die "Bösen" gewesen, weil dies einfach total bizarre und überzogene Charaktere sind, die mir gefallen haben.
Der Unterhaltungswert ist sehr gut. Teilweise passiert zwar nicht wirklich viel und "Dobermann" hat nur zwei Höhepunkte zu bieten, doch fand ich das Geschehen immer unterhaltsam und amüsant. Zu all dem Treiben gibt es einen recht technolastigen Score, welcher mir persönlich zwar nicht so gefallen hat, aber sehr gut in den Film passt und deshalb auch als gelungen zu bezeichnen ist.
Fazit: "Dobermann" ist ein moderner, hipper Gangsterfilm mit einer wilden und hektischen Inszenierung, übertriebener Coolness und einer fast schon comicartigen Atmosphäre. Wer sich darauf einlassen kann und will bekommt zusätzlich noch gute Darsteller, einen passenden Score und auch die ein oder andere brutale Szene geboten. Wird sicher nicht jedem gefallen, aber ich fand's gut!