Da ist wohl was schiefgelaufen ... das ganzer ist eine Zusammenfassung mehrerer Geschichten aus einer Kinderbuchserie und da sollte man dann auch eine Art Kinderfilm erwarten können – allerdings ist daß Ganze dann zu heftig geraten. Jedem erwachsenen Zuschauer macht das natürlich nichts wwie sich ein paar tapfere Kiddies mit ein paar fiesen Kobolden anlegen, aber für ganz kleine Kinder (für die der Streifen doch eigentlich gedacht sein sollte) dürfte es ne Nummer zu heftig sein wenn die bösen Gnome mit lauter Stimme böse Schreie und Flüche raushauen ... Von daher, als Kinderfilm unbrauchbar, für jeden anderen aber zu belanglos. Handwerklich ist die kleine Spuknummer zwar liebevoll inszeniert – aber was nützt das wenns dann vor leeren Säälen läuft ...
Fazit: Für Kinder zu gruselig, für Erwachsene zu belanglos – die Kinderbuchumsetzung setzt sich zwischen die Stühle!
Ich versuch mal aufzuzählen: Wichtel, Kobolde, Feen, Sylphen, Greife, Trolle, Oger und noch welche, von denen ich noch nie gehört habe, tummeln sich hier rum!
Der Film beruht auf der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Holly Black ( Autorin von "Elfentochter" )
Regisseur Mark Waters hat sich dazu entschlossen, die fünf ( allerdings sehr dünnen ) Bände in einen 96-minütigen Film umzusetzen. Mit dem Ergebnis, daß einiges an Erzählstoff ausfällt. Andererseits ist der Film dadurch v.a. auf actionreiche Szenen fixiert, was wiederum zur Folge hat, daß es keine Sekunde langweilig wird. Ruhige Momente gibt es trotzdem, wenn auch verschwindend wenige. Aber dafür sind sie sehr atmosphärisch gehalten und verleiten einen zum Träumen mit offenen Augen!
Den Kampf zwischen den guten und den bösen Kreaturen, in den die Grace-Familie hineingezogen wird, kann man zwar nicht gerade als episch bezeichnen, aber da soll er auch nicht sein! Die Menschenwelt darf niemals von den Spiderwick-Geheimnissen erfahren.
Technisch gesehen sind die Wesen perfekt animiert. Dabei ist das Design sehr einfallsreich, weshalb es hier ein weiteres Repertoire von schaurig-grässlich über niedlich-keck bis hin zu märchenhaft-hübsch gibt.
Teils originell, teils traditionell sind auch die Waffen der menschlichen Charaktere. Bei der Verwendung von Stahlklingen spritzt aber kein Blut, sondern höchstens grüner Schleim oder es verursacht höchstens Verbrennungen bei den Biestern. Witziger ist da schon der Gebrauch von Tomatensaft als Verteidigungsmassnahme. ^^
Was die Zielgruppe angeht: Die geradlinige Hanldung, sowie das eindeutige Gut & Böse Schema macht "Die Geheimnisse der Spiderwicks" eindeutig zu einem Film für Kinder. Für die Jüngeren dürfte er allerdings viel zu gruselig ausfallen. Nicht nur das Aussehen, sondern auch die zwar rel. unblutige ( Biss- und Kratzwunden ), aber dennoch brachiale Gewalt der bösen Monster, könnte die kleinsten Zuschauer verschrecken. Deshalb halte ich die Altersfreigabe "ab 6" für zu niedrig gesetzt. Ich würde empfehlen sie auf 9 Jahre zu erhöhen. Eine obere Grenze gibt es zwar theoretisch nicht, doch erwachsenen Fantasy-Fans dürfte die Handlung etwas zu kindlich erscheinen. Es sei denn, man stünde total auf Geschichten mit phantastischen Viechern, sodaß man die naive Story in Kauf nimmt. Und das tue ich! ^^
FAZIT:
Ein märchenhaft-gruseliges Spektakel für ältere Kinder.
Nach der enttäuschenden Verfilmung von "Wintersonnenwende", endlich eine zufriedenstellende Adaption eines Kinderbuches - jenseits von Harry Potter!
PS:
Eine lustige Aussage hat der Film auch noch - und zwar die Furcht vor Büchern! Man soll keine Bücher über phantastische Kreaturen lesen, denn zuviel Wissen darüber, bringt einen in Teufels Küche!