Durch einen Super-Gau im AKW Markt Ebersberg in Schweinfurt muss der gesamte Umkreis evakuiert werden. Unter den, in Panik verfallenen, Menschenmassen befindet sich auch die Protagonistin Hannah, welche mit Bruder Ulli gegen die Kontaminierung ankämpft und aufgrund dessen auf dem Weg nach Hamburg ist.
Gregor Schnitzler liefert den Zuschauern eine Mischung aus Katastrophenfilm und Romanze, welche zwar nicht neu und klischeehaft ist, jedoch zumindest in der ersten Hälfte des Streifens gefühlt sehr gelungen wirkt. Wohl bewusst sieht das Filmteam darüber hinweg, direkte Sequenzen der Katastrophenursache zu zeigen, was für eine anspannende Ungewissheit sorgt.Der Zuschauer wird letztendlich nur passiv mit dem Super-Gau konfrontiert, dessen Auswirkungen durch die stark überzeugende Leistung der Schauspieler zum Ausdruck kommen. Die schauspielerische Leistung ist in diesem Falle der Träger des gesamten Szenarios. Die Emotionen, die bei der Spielweise von Paula Kalenberg und Franz Dinda aufkommen, sind für eine Deutsche Produktion, noch dazu einer stark konkurrierenden Buchvorlage, definitiv bemerkenswert.
Wenn man aber die eigentliche Filmstruktur über sich ergehen lässt, ist man eben als Zuschauer doch noch froh darüber, dass das Schauspielerische diese hier und da rettet.
Der Film reiht in seinen knappen hundert Minuten eine Szene nach der anderen an, in welchen der Handlungsablauf nach und nach etwas wirr und durcheinander scheint, obwohl er das keinesfalls ist. Anfangs recht durchdacht, gleitet der Film in eine schnelle Abfolge von Szenen hinein, welche an den jeweiligen Stellen definitiv fehlplaziert sind und somit ihre Wirkung um Längen verfehlen (Beispiel: Unfallszene mit dem Fahrrad).
Des Weiteren beschränkt man sich auf die beiden Jugendlichen und kehrt, nach kurzem Auftreten anderer Charaktere, deren Dasein schnellstmöglichst zurück unter den Tisch, womöglich um sie vor der immer größer werdenden Wolke zu bewahren.
Zusammengefasst ist das Werk jedoch toll anzusehen, vor allem, da es stellenweise eine wirklich dramatische Stimmung aufbaut, welche in einzelnen Szenen, aufgrund schauspielerischen Qualität, recht authentisch wirkt. Der Zuschauer bleibt nach dem Abspann mit der These zurück, dass eine Katastrophe, egal welcher Art, das Leben eines jeden Einzelnen verändern kann und das unverhoffter, als man es sich vorzustellen vermag.
Zur DVD: Die DVD liefert eine recht gute Bild-und Tonqualität, enthält jedoch keine Extras, außer anderweitige Trailer.