Der die Tollkirsche ausgräbt: Kritiken

......Film ist tot.



Wie das mit Experimenten und Schauspielern so ist - irgendwann will jeder mal... Regie führen, Drehbuch schreiben, Musik machen... und machmal bekommt man eine Plattform von befreundeten Produzenten und legt los....



...und dann kann ein Woody Allen-Film bei rauskommen, ein Sylvester-Stallone oder sowas wie das hier. Eine Stummfilmgroteske, die einerseits beweisen möchte, daß hier jemand seine Hausaufgaben in Bezug auf die technische Seite eines Films gemacht hat - und darin dann irgendwie verloren ging. Denn das mit der Schauspielführung und dem Drehbuch, dáß sollte Frau Potente denn mal noch üben.



1. Zuviele Geschichten um die einzelnen Figuren, die streckenweise nirgendwohin führen (dadurch wirken die 42 Minuten so vollgestopft und verlieren nach einem gelungenen Beginn im ersten Akt einfach den Schwung. Die zu Beginn herrschende Leichtigkeit wird immer schwerfälliger, wie ein Schneeball an dem zuviel festpappt während er den Hang runterrollt und nach zwei Drittel des Weges einfach liegen bleibt)



2. Humor ist nicht Potentes Stärke - hier gerät er entweder platt, weil einzelne Slapstickmomente einfach zerdehnt inszeniert werden und wenn die Pointe kommt, wünscht man sich eigentlich schon ganz wo anders zu sein (z.B. in "Nach 5 im Urwald").



3. Ein Ende um es Endes willen - da gibt es keinen wirklichen Höhepunkt, das Geschehen verläuft dramaturgisch irgendwann im Sand, nach dem Motto: alles hat ein Ende,....



Fazit: ein sicherlich im Anfangsstadium vielversprechend klingendes Projekt, das nicht vernünftig zu Ende entwickelt wurde, nette Schwarzweißkamera (die Sequenz nachts im Wald wenn der Teufel betrogen wird, ist absolut stimmig im Rahmen des expressionistischen Kinos inszeniert - leider bleibt dies das einzige herausragende Highlight) und ein wirklich wunderschönes Plakat (Glückwunsch an die Werbeabteilung). Gehört allerdings insgesamt eher nach "Arte" als auf eine Leinwand.....