Es war ja abzusehen, dass "Das Vermächtnis der Tempelritter" eine Fortsetzung bekommt, denn der Film war einfach sehr erfolgreich. Ob es diese Fortsetzung nun gebraucht hätte, darüber lässt sich streiten. Ich würde eher sagen, man hätte sie nicht gebraucht, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass "Das Vermächtnis des geheimen Buches" ein sehenswerter und durchaus unterhaltsamer Film geworden ist.
Eigentlich haben wir es ja mit einem Abenteuerfilm zu tun. Ich behaupte jetzt allerdings mal, dass man schon besser von einem Fantasyfilm sprechen kann, denn was uns hier aufgetischt wird, ist teilweise so wahnsinnig übertrieben unlogisch, dass es eigentlich schon wieder lustig ist. Wie sehr sich "Das Vermächtnis des geheimen Buches" nun wirklich auf historische Fakten bezieht, kann ich nicht beurteilen, weil mir das Wissen dazu fehlt, auf jeden Fall werden Fakten mit Fiktion vermischt und daraus wird sich dann eine Story zusammengebaut. Die Handlung geht so schnell voran, dass man gar keine Zeit hat, über das was man gesehen hat, nachzudenken, und das ist vielleicht auch gut so. In der Filmwelt von "Das Vermächtnis des geheimen Buches" ist einfach alles toll. Was die Hauptprotagonisten um Nicolas Cage schaffen wollen, das schaffen sie auch. Probleme gibt es nicht, und wenn, sind diese schnell aus dem Weg geschafft. Nicolas Cage selbst, müsste man meinen, ist der intelligenteste Mensch auf der Welt, natürlich nur im Film, versteht sich. Aber das alles sind die gängigen Klischees, die ein solcher Film nun mal mit sich bringt.
Was man dem Film zu Gute halten kann, sind sein Unterhaltungswert und seine Hauptdarsteller. Diese sind nämlich gut aufgelegt und hatten anscheinend ihren Spaß beim Dreh. Nicolas Cage ist einfach ein sehr sympathischer Schauspieler und einer der Hauptgründe, weshalb der Film funktioniert. Dann wären da aber auch noch Justin Bartha, Diane Kruger, Jon Voight und Harvey Keitel, welche auch alle im ersten Teil mit von der Partie waren. Hinzu kommen noch Helen Mirren und Ed Harris, welche hier beide eine souveräne Leistung abgeben.
"Das Vermächtnis des geheimen Buches" weist mit seinen ca. zwei Stunden Laufzeit eigentlich keine Längen auf. Mir wurde nicht langweilig. Alles geht schnell voran und der Schauplatz wird oft gewechselt. Spannung kommt dagegen selten auf, weil ganz einfach klar ist, dass hier nichts schief gehen wird und das Happy End so oder so kommt. Trotzdem ist das Finale ganz gut gelungen und das Setting des Finales sieht auch überzeugend aus. Begleitet wird das Ganze von einem typischen Score, der weder positiv noch negativ auffällt. Im Endeffekt lässt sich noch sagen, dass etwas mehr Abwechslung vom Vorgänger nicht Fehl am Platze gewesen wäre. Jon Turteltaub wiederholt sich an einigen Stellen einfach zu sehr. Originalitätspunkte bekommt "Das Vermächtnis des geheimen Buches" deshalb nicht.
Fazit: "Das Vermächtnis des geheimen Buches" ist ein Film für zwischendurch. Man kann ihn sich gut ansehen, aber ehrlichgesagt, es ist auch keine Schande, wenn man ihn nicht gesehen hat. Dank einer gut auflegten Besetzung, einer rasanten Inszenierung und hohem Unterhaltungsfaktor, bietet "Das Vermächtnis des geheimen Buches" aber solide Abenteuerkost. Wer allerdings Logik in einem Film braucht, der sollte von diesem hier die Finger lassen.