Ehrlich gesagt hab ich, als ich den doch relativ vollen Kinosaal betrat, nichts anderes erwartet, als das, was ich später zu sehen bekam. Wie auch schon bei Jennifer's Body ging ich mit einem komischen Gefühl im Bauch auch wieder heraus. Wo Jennifers Body noch nicht wusste, ob er Komödie, Drama oder Horror sein will, weiß dieser Film zwar ganz genau, dass er ein Horrorfilm sein möchte, scheitert jedoch an der Hürde des Seins. Somit bleibt leider alles beim Schein und das Kinoplakat mit dem süffisanten Spruch: Daddy ist da! ist noch die einzige Überraschung.
Doch nun langsam, wie fange ich am Besten an.
Die Story ist wie bei fast jedem Horrorfilm schnell runtererzählt. Ein Psychopath, warum er das ist und wie er zu einem geworden ist, wird dem Zuschauer vorenthalten, hat sich zum Hobby gemacht bei alleinstehenden Frauen mit Kindern den Liebhaber zu spielen und die Familienmitglieder dann nach und nach umzubringen.
Die Grundidee dieses Films mag ja nicht schlecht sein, wenngleich sie von vornherein nicht wirklich innovativ ist. Aber es hätte ein spannender, ein Horrorfilm werden können. Leider wird das aufkommende Gefühl von Horror andauernd verhindert, was an vielen sich zusammentragenden Faktoren liegt. So ist das Grundproblem nicht, die von mir schon als dünn betitelte Story, sondern der Cast.
Dylan Walsh kann vielleicht als Schönheitsdoktor bei Nip/Tuck überzeugen, hier, in diesem Film hat er mich auf jeden Fall nicht überzeugt. Seine Darstellung des Stiefvaters wirken überaus langweilig und lustlos. Selten habe ich einen Schauspieler so gelangweilt und auch unterfordert gesehen. Den bösen Typen kauft man Dylan Walsh leider in keiner Sekunde des Films ab, was auch daran liegen mag, dass er den ganzen Film über mit dem selbem Gesichtsausdruck agiert. Wäre dieser glaubwürdig, so wäre im Ansatz das Wort Horror erwähnenswert, doch da Dylan Walsh in die Rolle eines bösen killenden Stiefvaters so passt, wie Slyvester Stallone in einen Tanzfilm, ist es leider nicht.
Die anderen Schauspieler liefern eine durchaus solide Leistung ab, fallen jedoch nicht weiter auf, denn in einem Horrofilm geht es, so dachte sich McCormick das, eben nicht um Mutter-Kinder Beziehungen oder dramentechnisch interessante Wendungen, sondern um pures Blut, um tolle Kämpfe, um sexy Girls ( mit Amber Heard auch vorhanden) und um erschreckend überraschende Momente, was der Film nur leider nicht bietet. Die hier gezeigten Horrorelemente sind so alt, wie das Horrorgenre selbst. Mal ein paar Elemente zu wiederholen ist ja nicht schlimm, aber wenn ein FIlm nur aus einem einzelen spannungsgeladenen Moment besteht, dann ist er einfach nicht sehenswert. Wenn man vorher schon weiß, dass der Steifvater gleich hinter seiem Opfer stehen wird, dann kommt nun mal keine Spannung auf. Wenn dieses Element dann aber bei 2 weitern Opfern gnadenlos wiederholt wird, möchte man einfach nur heulen. Man kann sich durchaus erschrecken, wer Horrorfilme jedoch kennt, der wird nur über die neben ihm verstört sitzenden Personen, die vor Furcht kurz aufschreien, lachen können.
Fazit:
Leider verspielt der Film sein Potential. Es ist sowieso schon schwer genug im Schatten eines guten Originals zu sitzen, doch dann frage ich: Warum umbedingt eine Neuversion, wenn sie keine neuen Spannungselemente aufzeigt. Wer Filme, wie Scream, oder Shining liebt, dem rate ich hier 7 Euro Eintritt zu sparen und sich lieber "Misery" auf DVD zu holen; wer jedoch Neuling im Horrorgenre ist und sich gerne mal erschrecken lassen will von Schockelementen, die so alt sind, wie Ben Hur, für die: Viel Spaß beim "gruseln"