Ich konnte dem Megahype um die französischen „Terrorfilme“ leider nicht widerstehen, wie gesagt, leider…
Die Handlung wurde ja in anderen Kommentaren schon ausführlich beschrieben, obwohl, viel gibt’s da ja nicht zu sagen. Eine Gruppe Jugendlicher verirrt sich in ein abgelegenes Motel, wo sie bereits ein Haufen Hinterwäldler, in diesem Fall sogar Nazikannibalen (whow!), erwartet.
Nur sind die Jugendlichen, wie sonst so genretypisch, nicht auf dem Weg zu einer Sex, Drugs & Rock`n Roll Party, sondern auf der Flucht von den politischen Unruhen in den Pariser Vorstädten Mitte der 00er Jahre. Glaubhaft soll einem das mit authentischen Nachrichteneinblenden von Randalen und Polizeieinsätzen gemacht werden.
Hätte der Regisseur sein Kanonenfutter doch lieber auf ein Picknick, tief in die französischen Wälder geschickt, als dem Film diesen total aufgezwungenen und unpassend wirkenden politischen Aspekt zu verleihen. Auf dieses Thema wird im Laufe des Films ohnehin nicht weiter eingegangen, es wird einfach fallen gelassen, also komplett entbehrlich und austauschbar.
Nun geht es eben in typischer Slasher Manier dem Kanonenfutter an den Kragen, oder an den Kopf, oder an die Haare usw.
Und genau hier wird man, als abgebrühter Genrefan, das nächste Mal enttäuscht. Was entstand auch um diesen Film nicht für ein Hype… schneller, härter, brutaler, bluttriefender und was weiß ich noch alles (man lese so manche Kommentare)? Selbst ich hab mir, unter diesen Erwartungen, beim Einlegen der Blue Ray Disc schon fast in die Buchse gemacht! Aber dann folgt
…die totale Ernüchterung! Wo bleiben diese so hoch angepriesenen, schockierenden Szenen? Außer einer recht akzeptablen Splatterszene gegen Ende des Films, komplette Fehlanzeige! So, oder so ähnlich geht es in jedem zweiten Ami Backwood Slasher zur Sache. Wo bleibt diese unerträgliche Spannung? Selbst der morgentliche Gang zur Toilette erzeugt mehr Spannung in mir.
Zu den Schauspielern will ich mich gar nicht weiter äußern, da die meisten einfach gar nichts zu bieten haben, bzw. gar nicht die Zeit dazu haben, etwas zu leisten. Das Overacting der Hauptdarstellerin wirkt einfach dermaßen peinlich, fast schon zum „fremdschämen“. Und wenn der gute alte Naziopa zu Wort kommt, geht es an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Ich musste mich echt überwinden, den Film weiter anzuschauen. Aber vielleicht versucht Frontier(s) genau auf die Weise zu entsetzen.
Um auch ein paar positive Aspekte zu nennen, würde ich die ab und zu ganz gut gelungenen Kamerafahrten erwähnen. Auch die (leider zu kurz geratenen) Goreszenen sind wirklich gut gemacht, man kommt ohne diese oft unerträglichen CGI-Effekte aus. Also Potenzial wäre im Ansatz vorhanden, leider wehrt man sich vehement, dieses auch abzurufen.
Bleibt also ein Film, der weder Gorehounds, noch (nach Spannung gierende) Adrenalin Junkies zufriedenstellen wird. Der Hype um Frontier(s) bleibt, zumindest mir, völlig unerklärlich und bekommt deshalb auch nur die unterdurchschnittliche Bewertung von 2 Sternen. Ich hatte bei Weitem nicht erwartet, dass Frontier(s) das Rad neu erfindet, aber er kommt seinem „großem“ Ruf einfach in keinster Weise nach. Besser die Filme kucken, aus denen Frontier(s) fleißig klaut!